Es ist 1982, als ein junges Mädchen mit einer weissen Gitarre in der Hand den Eurovision Song Contest für Deutschland gewinnt: Nicole macht den Menschen mit «Ein bisschen Frieden» Mut, denn diese fühlen sich durch das Säbelrasseln zwischen Ost und West in Alarmbereitschaft gesetzt. Ein drohender Atomkrieg bewegt die Gemüter.
Düstere Zukunft
Einige Künstler fühlen sich dadurch inspiriert und setzen sich ihrerseits mit dem Thema auseinander. Besonders eindrücklich gelingt es dem deutschen Liedermacher Hans Hartz. Anders als Nicole aber zeichnet er ebenfalls 1982 in «Die weissen Tauben sind müde» ein düsteres, ja geradezu hoffnungsloses Bild der Zukunft.
Bei ihm haben die Friedenstauben ihre Kraft verloren. Vielmehr tauchen angriffslustige Falken am Himmel auf – und sie werden immer mehr. Die Menschen trinken Wasser anstatt Wein, aus Brot werden Steine und die Welt beginnt zu sterben.
Obschon diese Zeilen vor 40 Jahren entstanden, haben sie, in Anbetracht des aktuellen Ukraine-Kriegs und Putins Drohungen mit einem atomaren Anschlag, leider wieder an Bedeutung gewonnen.
Später Erfolg mit Bierwerbung
«Die weissen Tauben sind müde» wird ein Hit in der Deutschen Hitparade. Ein weiterer Achtungserfolg gelingt Hans Hartz erst 1991 wieder mit «Sail Away» – ein Song, der als Begleitmelodie für eine Bierwerbung komponiert wurde. Hartz, der Sänger mit der rauen Stimme, stirbt 2002 an Lungenkrebs. Er wird nur 59 Jahre alt.