Stefan Vannoni vom Wirtschaftsverband Economiesuisse hat Bad News für alle sich unterbezahlt fühlenden Praktikanten: «Die Einführung eines Mindestlohnes für Praktikanten würde wohl dazu führen, dass Unternehmen immer wie weniger Praktikumsplätze anbieten würden.»
Eine einheitliche finanzielle Lösung für die diversen und total unterschiedlichen Praktikumsangebote sei höchst unrealistisch. «Ich glaube das führt in eine ganz falsche Richtung. Umso mehr Auflagen, umso unattraktiver werden Praktikumsplätze aus unternehmerischer Sicht», so Vannoni weiter.
Eine Einführung eines Mindestlohnes für Praktikanten würde wohl dazu führen, dass Unternehmen immer wie weniger Praktikumsplätze anbieten würden.
Vannoni macht ausserdem darauf aufmerksam, dass die Einschulung von Praktikanten durchaus viel Zeit in Anspruch nehmen kann: «Zum Teil braucht es zwei Monate in einem dreimonatigen Praktikum, um völlig eingearbeitet zu sein.». Darum findet Stefan Vannoni auch, dass die Bezahlung bei einem Praktikum nicht der Make-it-or-Break-it-Faktor sein sollte:
Bei einem Praktikum geht es weder für den Arbeitgeber noch für den Praktikant darum, möglichst viel Geld zu sparen, respektive zu verdienen.
Ausbildungsphase und Branche müssen berücksichtigt werden
Michael Moser von der Gewerkschaft Syndicom spricht sich per se nicht gegen einen Mindestlohn aus. Syndicom setzt sich für Gerechtigkeit und soziale Sicherheit von Arbeitnehmern innerhalb der Medien- und Kommunikationsbranche ein.
«Kommt ganz darauf an, in welcher Ausbildungsphase und in welcher Branche man sich befindet», so Moser. Er empfiehlt allen Praktikanten jedoch, sich bei der Gewerkschaft nach den branchenüblichen (Durchschnitts)-Mindestlöhnen zu erkundigen.
Es macht Sinn, wenn man sich bei seiner Gewerkschaft erkundigt, was die branchenüblichen Mindestlöhne sind - und sich dann darauf achtet, dass man nicht weniger bezahlt wird.