Rückblende: «The Last Jedi» hat die «Star Wars»-Fangemeinde gespalten, das Han Solo-Prequel «Solo: A Star Wars Story» fuhr als erster «Star Wars»-Film einen Verlust an den Kinokassen ein. Zusätzlich erreichte uns Ende Oktober die Nachricht, dass sich die nächste «Star Wars»-Filmtrilogie neue Autoren suchen und damit wieder bei Null beginnen muss. Steht die Zukunft des «Star Wars»-Universums etwa auf wackligen Beinen?
Bevor «The Rise of Skywalker» Ende Jahr die Geschichte der Skywalker-Familie im Kino abschliessen wird, versuchen die Verantwortlichen ihr Glück nun auch in der Serienwelt. (Natürlich werden «Star Wars»-Serien schon seit Jahren produziert, bislang kamen sie jedoch ausschliesslich in computeranimierter Form daher.)
1. «The Mandalorian» besinnt sich auf die Wurzeln von «Star Wars»
Die erste «Live-Action»-Serie, die für «Star Wars» an den Start geht, heisst «The Mandalorian». Die Folgen erscheinen auf dem neuen Streamingdienst «Disney+» und – im Gegensatz zu Netflix – Stück für Stück. Jeweils freitags erscheint eine neue Episode.
Zeitlich gesehen spielt die Story etwa fünf Jahre nach dem Ende von «Return of the Jedi», dem letzten Film der originalen Trilogie, Hauptfigur ist ein Kopfgeldjäger vom Planeten Mandalore.
Schon nach wenigen Minuten fällt auf: «The Mandalorian» ist kein Science-Fiction-Epos und kommt – vorerst – ohne Laserschwerter und Weltraumschlachten daher. Stattdessen ist die Serie am ehesten dem Genre des Western zuzuschreiben und orientiert sich damit an der gleichen Inspirationsquelle, die bereits «Star Wars»-Schöpfer George Lucas für den allerersten «Star Wars»-Film anzapfte.
2. Der Look der Serie kann locker mit den Kinofilmen mithalten
Ja, «The Mandalorian» ist eine Serie und kein Kinofilm, trotzdem hat Disney am Budget nicht gespart: Die Kamera fängt die riesigen Ebenen des fiktionalen Wüstenplaneten Arvala-7 weitwinklig ein, die – zurückhaltend eingesetzten – Spezialeffekte sehen erstklassig aus.
Ausserdem ist alles in dieser Serie angenehm weniger poliert als in den «Star Wars»-Filmen der Neuzeit. Die Rüstungen sind dreckig, der Boden matschig: In dieser Welt kämpft jeder für sich alleine – und kommt dementsprechend nicht darum herum, sich die eigenen Finger dreckig zu machen.
3. Angenehm kurze Episoden!
Serienfans kennen es nur zu gut: Eine neue Staffel erscheint aufs Mal und ein kurzer Blick auf die Episodenlängen zeigt, dass alle 13 Episoden eine Stunde lang sind... oder sogar noch länger. Uff. Man steht vor einem schier unbezwingbaren Berg Serienkost.
Nicht so «The Mandalorian»: Die Pilotfolge dauert 38 Minuten, die zweite Folge ist sogar nur 29 Minuten lang. Sieht ganz so aus, als ob hier bezüglich Länge der einzelnen Folgen niemandem ein Diktat auferlegt wurde. Die Folgen gehen so lang, wie sie eben gehen und niemand muss endlos durch Wälder (Huhu, «The Walking Dead») oder Wüsten (Huhu, «Game of Thrones») wandern um die Folgen künstlich in die Länge zu ziehen.
4. Baby Yoda!!!
Und selbstverständlich müssen wir jetzt noch auf den offensichtlichen Star der ersten beiden Folgen eingehen: Ein bislang namenloses Kind, das von der gleichen Spezies wie Alt-Jedi-Meister Yoda abstammt. Aww, so cute!
Eine Plüschfigur davon dürft ihr mir gerne zu Weihnachten schenken, ihr erreicht mich via Mail ins Studio. Danke!
Fazit: «The Mandalorian» ist ein mehr als willkommener Eintrag in den «Star Wars»-Kanon. Nach den Querelen rund um die letzten Kinofilme ist die neue Serie nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, sondern dürfte selbst die grössten Skeptiker zufriedenstellen.