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«Einstein» entdeckt... Schiedsrichter sein
Aus Einstein vom 02.06.2014.
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«Einstein» entdeckt Wenn das Schiri-Hirn in die Trickkiste greift

Der Vorwurf zorniger Fans, dass ein Schiri «Tomaten auf den Augen» hat, ist nicht nur unhöflich, sondern unvollständig. Neben den Augen arbeitet schliesslich das Gehirn mit, um die Realität zu erkennen – zum Beispiel beim «Phantomtor» von Hoffenheim. Wie das Hirn auch Sie betrügt, zeigt unser Video.

Das «Phantomtor» von Hoffenheim

Das Video oben zeigt, dass es zuweilen schwierig ist, den Finten, mit denen das Gehirn uns helfen will, nicht auf den Leim zu gehen. Das gilt nicht nur für Laien, sondern auch für Schiedsrichter auf höchstem Niveau. Beispiel Bundesliga: Das «Phantomtor von Hoffenheim» von Leverkusens Stürmer Stefan Kiessling sorgte – je nach Zugehörigkeit der Fans – für Empörung oder Heiterkeit und wird wohl als beispielhafter Schiri-Patzer in die Annalen eingehen.

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Doch laut Wahrnehmungspsychologe Markus Huff von der Universität Tübingen ist der Vorfall absolut verständlich. Allein schon wegen der «Aufmerksamkeitsressourcen», wie er in einem Fachartikel schreibt: Während das Gehirn in Routine-Situationen wie einem Querpass zum eigenen Mitspieler keine Probleme hat, das Geschehen zu verfolgen, fordert ein überraschendes Ereignis auf dem Platz mehr Aufmerksamkeit.

Das Hirn greift in die Trickkiste

In Situationen wie einem brutalen Foul, Gerangel im Fünfmeter-Raum oder einem überraschenden Ballverlust ist die Wahrnehmungskapazität ausgelastet oder sogar überfordert. Wahrnehmungsfehler werden laut Huff wahrscheinlicher. Und genau dann werde das Phänomen relevant, dass der Beobachter fehlende «Sequenzen» ergänzt; basierend auf seinen Erfahrungen. Selbst wenn ein Schiedsrichter eine Szene also gar nicht gesehen hat, wird er sich später an sie «erinnern» – so wie andere Menschen in vergleichbaren Situationen auch.

Auch das «Phantomtor» von Hoffenheim kann laut dem Wahrnehmungspsychologen so erklärt werden. Seine Haltung gegenüber Schiedsrichtern ist entsprechend milder als bei vielen Fans. «Vor dem Hintergrund dieser Eigenschaften der menschlichen Wahrnehmung dynamischer Ereignisse scheint es überraschend», so schreibt Huff, «dass die meisten Entscheidungen von Schiedsrichtern korrekt sind.»

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