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Physiotherapeut überprüft, wie ein Jungschiedsrichter auf dem Laufband rennt.
Legende: Reicht die Kondition? Ein Physiotherapeut der Rehaklinik Bellikon überwacht einen Nachwuchsschiedsrichter beim Test. Aargauer Fussballverband

Mensch Aargauer Schiedsrichter auf dem Prüfstand

Fussball-Schiedsrichter: lauffaul und wenig Ausdauer? Das Image der Spielleiter hat in den letzten Jahren gelitten. Der Aargauer Fussballverband lässt seine Schiedsrichter-Jungtalente deshalb neu von Fachärzten beim Training untersuchen und begleiten.

«Das Vorurteil, dass Schiedsrichter nicht wirklich intensiv traineren, hält sich hartnäckig. Wir wollen jetzt beweisen, dass das nicht stimmt», erklärt Luigi Ponte, Präsident des Schweizer Schiedsrichterverbandes. Gemeinsam mit dem Aargauer Fussballverband will er die Leistung von Schiedsrichter-Jungtalenten aus der Region überwachen und, wenn möglich, auch steigern.

Zwölf ausgewählte junge Schiedsrichter werden während drei Monaten in der Rehaklinik Bellikon intensiv auf ihre Kraft-, Ausdauer-, Schnelligkeits- und Koordinationsfähigkeit durchgecheckt und sportärztlich untersucht.

«Professionalisierung wichtig»

Regina Schelble, Leiterin Sportmedizin und Rehabilitation der Klinik, koordiniert das Projekt. Seit einem Monat begleitet sie mit ihrem Team aus Sportphysiotherapeuten und Bewegungswissenschaftlern die jungen Schiedsrichter. Wo nötig, soll das Training intensiviert werden, um die Leistung zu steigern.

«Vor allem bei der Kondition gibt es gewaltige Unterschiede, das wurde in den letzten Wochen deutlich sichtbar», stellt Regina Schelble fest und bestätigt: «Eine Professionalisierung der werdenden Schiedsrichterprofis ist wichtig.» In der Super League absolvieren Schiedsrichter ebenfalls regelmässige medizinische Tests.

Aargau erst der Anfang

Verbandspräsident Ponte will mit dieser Aktion die Beurteilung von Schiedsrichtertalenten professioneller machen – und gleichzeitig auch Kritik der Öffentlichkeit an den Spielleitern entgegenwirken. «In Zukunft wollen wir alle angehenden Schiedsrichter einem Fitnesstest unterziehen, das Ziel ist eine Mindestanforderung», so Ponte, «die Aargauer machen jetzt den Anfang.»

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