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Sprachmix im Angebot Mal Hochdeutsch, mal Schweizerdeutsch bei SRF: Wieso eigentlich?

Die «Tagesschau» setzt für eine grosse Reichweite auf Hochdeutsch, der «Kassensturz» wird auf Mundart moderiert. Im Sport sind Livekommentare ebenfalls auf Hochdeutsch, doch Expertinnen und Experten sprechen auf Schweizerdeutsch. Warum dieser Sprachmix Sinn macht, erklärt Chefredaktor Tristan Brenn.

«Hallo SRF!», warum läuft die «Tagesschau» auf Hochdeutsch und «Schweiz aktuell» auf Mundart?

Tristan Brenn, Chefredaktor Video, SRF: Ganz einfach: Die «Tagesschau» ist unsere wichtigste Nachrichtensendung – auch für internationale News. Und Hochdeutsch hilft dabei, mehr Leute zu erreichen, also auch Menschen, die Schweizerdeutsch nicht oder nicht so gut verstehen. «Schweiz aktuell» hingegen zeigt das Leben in der Region – mit den Dialekten, die dort geredet werden. Das betont die Vielfalt der Schweiz und darum ist diese Sendung auf Schweizerdeutsch.

Die Mischung aus Hochdeutsch und Schweizerdeutsch ist ein Spiegel unseres Landes. Und genau das wollen wir sein mit unseren Programmen.

Wieso spricht der Sport-Kommentator manchmal Hochdeutsch – und manchmal Mundart?

Im Sport gilt grundsätzlich: Es wird bei Livekommentaren Hochdeutsch gerede, etwa bei Fussballübertragungen oder Skirennen, damit möglichst viele Leute das verstehen. Eine Ausnahme sind Expertinnen und Experten: Sie reden auch bei Livekommentaren Dialekt. Und ganz bewusst auf Mundart wird auch kommentiert, wenn es um typisch schweizerische Sportarten geht wie Schwingen. Weil da nicht nur Sport, sondern auch Tradition im Zentrum steht.

Mundart schafft Nähe, Vertrauen, ein Gefühl von «Daheim».

Warum ist der Sprachmix bei SRF-Sendungen so unterschiedlich geregelt?

Weil wir verschiedene Bedürfnisse abdecken müssen. Und darum gibt es auch Informationssendungen, die Hochdeutsch und Dialekt verwenden. «10 vor 10» oder die «Rundschau» werden hochdeutsch moderiert, auch die Beiträge sind hochdeutsch. O-Töne von Protagonistinnen und Protagonisten aber sind auf Schweizerdeutsch, weil die sich in der Mundart oft präziser ausdrücken können. Dann gibt es Formate wie den «Kassensturz», der mit seinen Themen nahe am Alltag der Leute ist, dort sprechen die Moderatorinnen und Moderatoren Mundart. Das ist direkter und erzeugt mehr Verbundenheit mit dem Publikum.

Aber warum überhaupt noch Mundart – wenn viele Leute Hochdeutsch besser verstehen?

Weil Mundart unsere Muttersprache ist. Für die meisten Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer ist sie identitätsstiftend. Sie schafft Nähe, Vertrauen, ein Gefühl von «Daheim». Und: Sie unterscheidet uns von den vielen anderen deutschsprachigen Sendern, die wir auch empfangen. SRF ist unser Sender. Das soll man auch hören. Übrigens auch in der leichten Färbung unseres Hochdeutschen. Die Mischung aus Hochdeutsch und Schweizerdeutsch ist manchmal kompliziert – aber letztlich ein Spiegel unseres Landes. Und genau das wollen wir sein mit unseren Programmen.

SRF ist unser Sender. Das soll man auch hören.

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Junge Menschen im Publikum bei einer «Hallo SRF!»-Veranstaltung
Legende: «Hallo SRF!» Im Austausch mit unserem Publikum SRF

Alles im Überblick: srf.ch/hallosrf

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