Thema der Diskussion in Oensingen am Dienstag war ein Radiobeitrag im «Regionaljournal» auf SRF1 über das starke Wachstum der Gemeinde und die Folgen für das Zusammenleben und den Finanzhaushalt der Gemeinde. Der Beitrag wurde vom anwesenden Publikum als sehr fair empfunden. Das freute den anwesenden Redaktor vor allem auch deshalb, weil beide politischen Konfliktparteien am Anlass anwesend waren. Ein Hörer wünschte sich noch etwas mehr Konfrontation im Beitrag. In seinen Augen hätte ein Ausschnitt aus einem Streitgespräch dem Beitrag vielleicht mehr «Pfeffer» gegeben.
Wichtige Inputs vom Publikum
Bereits an den drei vorhergehenden Veranstaltungen in Brugg (AG), Buchegg (SO) und Sins (AG) haben die Journalistinnen und Journalisten von SRF wertvolle Inputs für ihre Arbeit erhalten.
- Das Publikum in Brugg wünschte sich mehr «normale» Menschen im Radioprogramm – also weniger Politikerinnen, Verwaltungsangestellte und Experten, dafür mehr Stimmen von Betroffenen.
- Mehrfach wurde der Wunsch nach konstruktivem Journalismus geäussert: SRF soll nicht nur über die Probleme einer Gemeinde oder Region berichten, sondern auch mögliche Lösungen aufzeigen.
- Das Publikum in den Randregionen des Sendegebiets wünscht sich eine engere Zusammenarbeit zwischen den Regionaljournalen. Die Kantonsgrenzen entsprechen häufig nicht dem eigenen Lebensraum: In Sins orientiert man sich nach Zug und Luzern, in Buchegg Richtung Kanton Bern.
Für das «richtige» Regionaljournal braucht es DAB
Kritik gab es – nicht ganz unerwartet – an allen Orten zum Thema UKW-Empfang. In vielen Regionen ist das «richtige» Regionaljournal nur schlecht zu empfangen, bei längeren Autofahrten schaltet das Radioprogramm plötzlich um und man landet bei einem anderen Regi. Dieses Problem ist seit Jahren bekannt. Die einzige Lösung sei, so erklärten die Verantwortlichen von SRF immer wieder, ein Umstieg auf die digitale Radiotechnologie DAB. Damit kann man «sein» Regionaljournal in der ganzen Deutschschweiz empfangen.
Einige Punkte werden bald in die Arbeit einfliessen
Die Regionalredaktion kann nicht alle Wünsche des Publikums unmittelbar erfüllen. «Aber einige Punkte werden schon bald in die tägliche Arbeit einfliessen», verspricht Redaktionsleiter Maurice Velati. «Wir haben bereits beschlossen, dass wir 2019 mehr Stimmen von Betroffenen im Programm wollen. Das ist als Jahresziel deklariert».
Velati ist mehr als zufrieden mit der Veranstaltungsreihe «Hallo SRF! Regional». «Wir haben sehr viel konstruktive Kritik und wirklich spannende Diskussionen mit unseren Hörerinnen und Hörern erlebt», so der Journalist. «Wir wollen den Dialog mit unserem Publikum deshalb auch in Zukunft – gemeinsam mit dem regionalen SRG-Verein – intensiv pflegen.»
Die Regionalredaktion bietet aus diesem Grund auch kostenlose Studioführungen für Gruppen im SRF-Studio Aarau an. «Viele Leute wissen nicht, was es alles braucht, bevor eine Informationssendung am Radio läuft», sagt Velati. «Das haben wir auch bei unseren Besuchen vor Ort gemerkt. Mit solchen Studioführungen können wir es zeigen.»