Ein SRF-Hörer ist verwirrt: Als er im Internet eine Kaffeemaschine sucht, fällt ihm auf, dass das genau gleiche Modell mit zwei unterschiedlichen Energieetiketten versehen ist, die je einen anderen Stromverbrauch ausweisen.
BFE: «Produkte mit der alten Etikette dürften nicht mehr verkauft werden»
Es handelt sich um ein Modell des italienischen Herstellers DeLonghi. Bei den einen Onlineportalen, wie Brack, Microspot oder Mediamarkt zeigt dessen Etikette einen Stromverbrauch von 33 Kilowattstunden pro Jahr – das ergibt die beste Bewertung «A». Bei anderen Anbietern wie Galaxus oder Fust ist ein höherer Stromverbrauch von 49 Kilowattstunden pro Jahr angegeben. Die Bewertung: «A+». Was gilt jetzt?
Es gilt Letzteres: Also die Bewertung «A+» und 49 Kilowattstunden. «Die andere Etikette ist nicht mehr gültig und Produkte mit dieser Etikette dürften eigentlich nicht mehr verkauft werden», sagt Markus Bleuer, Gerätespezialist beim Bundesamt für Energie dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Nicht zuletzt deswegen, damit unter den Konsumenten keine Verwirrung entsteht und sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen müssen. Das BFE wird die betreffenden Verkäufer nun auf das Versäumnis hinweisen.
Neue Methode sorgt für realistischere Messwerte
Den unterdessen veralteten Etiketten mit der Skala A bis G liege auch eine andere Methode zu Grunde, wie man den Stromverbrauch misst, erklärt Bleuer. Die neue Etikette mit der Skala A+++ bis D und auch die Messung seien dem europäischen Standard angepasst. Die Werte seien letztlich genauer und realistischer als bislang. Die Deadline, um die Etiketten anzupassen, ist übrigens schon vor geraumer Zeit verstrichen: Seit 31. Juli 2018.
EU plant Änderung
Schon in ein paar Jahren könnte es wieder zu Konfusionen kommen: Bis 2027 will die EU nämlich wieder die alte Skala von A - G einführen. Laut BFE werde man bei den Kaffeemaschinen aber angesichts der kürzlichen Umstellung noch etwas warten damit.
Service
Verkäufer versprechen Anpassungen
Die erwähnten Onlineportale Brack, Microspot und Mediamarkt wollen nun das Versäumte nachholen: Brack hat seine Energieetikette bei jener Kaffeemaschine bereits ausgewechselt und kündigt an, dies gleich auch bei anderen «Altlasten» zu tun. Auch Microspot will sein Kaffeemaschinensortiment «zeitnah überprüfen und wo nötig die Energieetiketten aktualisieren.» Auch Mediamarkt meldet, man habe den Fehler umgehend behoben und werde nun auch die anderen Kaffeemaschinen prüfen.