Es riecht nach Lack und eine Säge kreischt ohrenbetäubend. In den zwei grossen Werkhallen der Thoma Werft werden pro Jahr zehn bis zwanzig Fischer- und Freizeitboote von Grund auf hergestellt.
«Dass wir uns auf einem hart umkämpften internationalen Markt behaupten können, hat sicher damit zu tun, dass wir sehr nahe an unseren Kundinnen und Kunden sind», sagt Geschäftsführer Andreas Nötzli. So könnten sie auf individuelle Kundenwünsche eingehen, was bei Import-Booten schwierig sei.
Boote werden nach dem Osterhasen-Prinzip gefertigt
Gefertigt werden die Boote aus mit Glasfasern verstärktem Polyester, kurz GFK. Die Polyester-Matten werden in die sogenannte Grundform gelegt und dann mit Harz getränkt: «Das Prinzip ist ähnlich wie bei den Schoggi-Osterhasen.»
Am Schluss nehme man den Bootsrumpf aus der Form und es folgt die Füllung, also der Innenausbau. Es wird zum Beispiel die Kabine montiert, aber auch Griffe und Geländer. Auch Holz ist wichtig, sagt Chef Nötzli: «Es ist viel angenehmer, barfuss auf einem Holzboden zu gehen als auf Polyester.»
Mit einer Breite von 1,8 Metern würden ihre Boote auch in die schmalsten Bootplätze passen. Das sei ein grosser Vorteil: «In der Schweiz sind Bootsplätze Mangelware. Wenn mal einer frei wird, ist er oft nur einen Meter achtzig breit. Bei unseren Booten ist das kein Problem», sagt Nötzli.
Rund 20’000 Franken koste ein einfaches Boot, je nach Ausbau-Wünschen könne der Preis aber auch bei bis zu 80’000 Franken liegen.