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«Espresso bi dä Tüftler» Ein «Kassensturz»-Beitrag inspirierte zur Wägeli-Lupe

Heinz Münger schaute 2004 eine «Kassensturz»-Sendung, in der die kleine, teils unleserliche Schrifte auf Verpackungen kritisiert wurde. Da hatte er eine Idee: Es braucht eine Lupe am Wägeli.

Der Werbegrafiker aus Wil SG begann sofort nach der «Kassensturz»-Sendung zu zeichnen. Von der Skizze bis zum fertigen Produkt war es jedoch ein weiter Weg. Als erste Idee montierte er die Lupe mit einer Kette an die Einkaufswägeli, ähnlich einer Taschenuhr.

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«Espresso bi dä Tüftler»: «Kassensturz» inspiriert zur Wägelilupe
aus Espresso vom 25.08.2017. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 25 Sekunden.

Mit seiner Erfindung im Gepäck klopfte er bei verschiedenen Schweizer Detailhändlern an. Mit Coop hatte er schon bald einen grossen Fisch an der Angel: «Ich durfte die Lupe in fünf Testmärkten an die Wägeli montieren.»

Doch in der Praxis zeigte sich, dass sich die Lupenkette verhedderte, wenn die Wägeli zusammengeschoben wurden. Heinz Münger wäre nicht Heinz Münger, wenn er sich nicht eine Lösung hätte einfallen lassen: «Ich sass morgens um vier Uhr in meinem Atelier und studierte die Einkaufswagen. So kam ich auf die Idee, die Lupe vorne links zu montieren.»

Die Sommerserie:

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Schlaui Chöpf und ihri Erfindige: «Espresso» hat Schweizer Erfinder besucht und berichtet während der Sommerzeit über die findigen Tüftler und ihre Werke. Zur Serie

«Brandloch wegen Coop-Lupe»

Die Idee gefiel auch den Verantwortlichen von Coop. Die sogenannte Eiwal – kurz für Einkaufswagen-Lupe – wurde an alle Coop-Wägeli montiert.

Doch schon bald kam der nächste Rückschlag. Auf einem Parkplatz versengten die durch die Lupe gebündelten Sonnenstrahlen den Überzug eines Babysitzes, der auf dem Wägeli platziert war. Eine Gratiszeitung titelte: «Brandloch in Babysitz wegen Coop-Lupe». Sofort reagierte Heinz Münger und stattete die Lupe mit einem Deckel aus. Problem gelöst.

Auch international ein Erfolg

Bald schon interessierten sich auch Detailhändler aus Deutschland, Österreich, England, Amerika oder Japan für Heinz Müngers Lupe. Doch trotz internationalen Erfolgs wurde der 70-Jährige nicht reich mit seiner Erfindung.

Nach Meinungsverschiedenheiten mit einem Geschäftspartner kam es zur Trennung: «Ich habe mit meiner Erfindung kein Geld verdient. Ich bin mehr der Künstler-Typ. Das Kaufmännische liegt mir weniger. Mit den richtigen Leuten hätte es aber ein Erfolg werden können», bilanziert Münger.

Obwohl schon lange pensioniert, tüftelt er schon an weiteren Erfindungen. Um was es genau geht, möchte er jedoch noch nicht verraten. Langweilig wird ihm noch lange nicht.

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