Was sagt der Bund: Kann man Selbsttests bedenkenlos über das Ablaufdatum hinaus verwenden? Für diese Frage ist das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic zuständig. Swissmedic schreibt, je mehr Zeit seit dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verstrichen sei, desto höher sei das Risiko, dass die Tests nicht mehr optimal funktionieren. Also dass ein Test ein negatives Resultat anzeigt, obwohl jemand eine akute Corona-Infektion hat. Swissmedic empfiehlt, abgelaufene Selbsttests nicht mehr zu verwenden.
Was sagen Virologen und Hersteller von Selbsttests zu dieser Frage? Auch Virologe Volker Thiel, ehemals in der Corona-Taskforce des Bundes und Leiter der Abteilung Virologie am Institut für Virologie und Immunologie IVI, empfiehlt, Selbsttests nach dem Ablaufdatum nicht mehr zu verwenden. Falls so ein Test negativ ausfalle, wäre das Ergebnis fragwürdig.
Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hat auch verschiedene Hersteller von Selbsttests zu dieser Frage angeschrieben – von China bis nach Kalifornien. Ein chinesischer und ein Schweizer Hersteller haben geantwortet. Beide sagen übereinstimmend, dass abgelaufene Selbsttests nicht mehr verwendet werden sollten.
Kann die Lagerung der Selbsttests im Kühlschrank die Haltbarkeit über das Ablaufdatum hinaus verlängern? Zu dieser Frage gibt es unterschiedliche Theorien. Einige Experten sind der Meinung, das bringe nichts. Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, eine Lagerung im Kühlschrank könne die Haltbarkeit von Selbsttests durchaus verlängern.
Die Hersteller schreiben, es sei wichtig, Selbsttests gemäss Packungsanweisung aufzubewahren. In den meisten Fällen ist das bei einer Temperatur zwischen 2 und 30 Grad. Das bedeutet: Weder im Tiefkühler noch an der prallen Sonne aufbewahren.
Macht ein Corona-Selbsttest im Moment überhaupt noch Sinn? Derzeit kursieren zwei neue Corona-Varianten: Eris und BA.2.86. Das Bundesamt für Gesundheit BAG sagt zu dieser Frage: Selbsttests könnten als Ergänzung zu den auf der Website des BAG genannten Grundprinzipien im Umgang mit dem Coronavirus als zusätzlicher Schutz etwa im Umgang mit besonders gefährdeten Personen dienen.
Auch Masken haben ein Ablaufdatum. Hygienemasken halten vorwiegend zwischen einem bis fünf Jahre. Sind Masken nach dem Ablaufdatum nicht mehr gleich wirksam? Der Schweizer Hersteller Wero Swiss schreibt dazu, diese Frage sei nicht so einfach zu beantworten. Grundsätzlich komme es sicher auf die verwendeten Materialien an. Einen starken Einfluss habe wahrscheinlich auch die korrekte Lagerung der Masken, schreibt das Unternehmen. Ideal ist ein trockener und lichtgeschützter Ort bei 5 bis maximal 35 Grad. Die Masken an einem feuchten Ort wie im Badezimmer oder in einem feuchten Keller zu lagern, kann Einfluss auf die Filterleistung oder Ansammlung von Bakterien oder Schadstoffen haben. Wero Swiss hat während der Pandemie 130 Millionen Masken an Spitäler und Kantone verkauft und garantiert bei den eigenen Hygienemasken eine Haltbarkeit von fünf Jahren.