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Interview mit Finanzexperte Florian Schubiger
Aus Espresso vom 20.03.2023. Bild: Keystone / Michael Buholzer
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden.

CS-Übernahme durch die UBS UBS übernimmt: Was bedeutet das für mein CS-Konto?

Wer sein Geld auf einem Konto bei der Credit Suisse habe, müsse sich keine Sorgen machen, sagt der Experte.

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist beschlossene Sache. Was das für Kundinnen und Kunden mit einem CS-Lohn- oder -Sparkonto bedeutet, diskutiert «Espresso» mit Finanzexperte Florian Schubiger.

Florian Schubiger

Finanzexperte

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Florian Schubiger studierte Betriebsökonomie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), wo er heute Lehrbeauftragter im Masterstudiengang «Financial Consulting» ist. Zudem ist Florian Schubiger Mitglied des unabhängigen Expertenteams der Geldberatung der Handelszeitung. Und er ist Mitbegründer der VermögensPartner AG.

«Espresso»: Florian Schubiger, an der Medienkonferenz des Bundes beruhigte Finanzministerin Karin Keller-Sutter: Sie sei selbst auch Kundin bei der CS – und dank der Übernahme durch die UBS seien nun genau solche Personen geschützt. Sehen Sie das auch so?

Florian Schubiger: Hätte ich ein Konto bei der CS, würde ich mich heute deutlich wohler fühlen als noch vor einer Woche. Insofern ist diese Fusion eine gute Nachricht.

Macht es mit Blick auf diese Lösung einen Unterschied, ob ich ein Konto oder einen Fonds bei der CS habe?

Es gibt einen wichtigen und grossen Unterschied. Bankkonten sind in der Bankenbilanz enthalten, da besteht also ein sogenanntes Ausfallrisiko bei einem Konkurs. Ein Wertschriftendepot wird ausserhalb der Bankbilanz geführt und ist deshalb bei einem Konkurs nicht betroffen.

Kleinsparer müssen nichts unternehmen.

Diverse Fachleute sagen, Kleinsparerinnen und Kleinsparer könnten jetzt beruhigt sein. Sie sehen das also auch so: Kontoinhaber müssen in nächster Zeit nichts unternehmen?

In meinen Augen müssen Kleinsparer nichts unternehmen. Seien wir froh, haben wir eine so gut funktionierende Nationalbank und eine starke Wirtschaft. So ist es überhaupt erst möglich, das dringend nötige Vertrauen in eine Bank so klar und schnell wieder herzustellen.

Mit der jetzigen Lösung ist das Geld der Kleinsparer sicher.

Kann man somit sagen, dass das Geld, das bei der Credit Suisse liegt, bis auf Weiteres sicher ist?

Ja, mit der jetzigen Lösung ist das Geld der Kleinsparer sicher.

Und wenn man ein UBS-Konto hat: Steigt da jetzt nicht das Risiko, dass die UBS ebenfalls in eine Abwärtsspirale gerät? Sie übernimmt ja quasi eine Bank in Schieflage …

Ich denke, ein solches Szenario ist im Moment ausgeschlossen. Die jetzige, fusionierte UBS würde vermutlich vom Staat um jeden Preis gerettet werden. In den nächsten Wochen werden so oder so alle Augen auf die neue UBS gerichtet sein.

Wer hohe Kontosaldi hat, macht jetzt einen guten Schritt, wenn er seine Gelder auf verschiedene Institute verteilt.

Was aber durchaus wichtig ist und grundsätzlich immer gilt: Wer viel Geld auf einer Bank hat, sollte sein Vermögen diversifizieren. Wer hohe Kontosaldi hat, macht jetzt einen guten Schritt, wenn er seine Gelder auf verschiedene Institute verteilt.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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In den letzten Tagen haben reihenweise Kunden ihr Geld bei der Credit Suisse abgezogen. Was erwarten Sie für den heutigen Tag?

Ich glaube schon, dass das jetzt gestoppt werden kann. Und ein paar Privatkunden, die ihr Konto jetzt aus Prinzip saldieren, sind ehrlich gesagt nicht so relevant. Wichtiger und entscheidender ist, was auf den internationalen Märkten passiert. Und ich gehe davon aus, dass die internationalen Märkte der neuen UBS ihr Vertrauen schenken werden.

Das Interview führte Oliver Fueter.

Credit Suisse: Übernahme durch UBS

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Logos der Credit Suisse und der UBS prangen auf den Firmensitzen.
Legende: KEYSTONE/Michael Buholzer

Die Grossbank Credit Suisse wird durch die UBS übernommen. Die neusten Entwicklungen rund um die CS und die aktuelle Bankenkrise in der Schweiz sowie Reaktionen und Einschätzungen finden Sie hier.

Espresso, 20.03.23, 08:13 Uhr

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