Was sind dynamische Preise? An einem Tag kostet ein Computer 1000 Franken – am nächsten Tag verlangt der gleiche Onlineshop 1300 Franken dafür. Beim «Dynamic Pricing» verändern sich die Preise permanent. Sie reagieren meist in Echtzeit auf äussere Einflussfaktoren, welche die Onlineshops definiert haben.
Was sind solche Faktoren? Dies können beispielsweise die Tageszeit, der Wochentag, das Wetter, die Preise der Konkurrenz oder die Nachfrage sein. «Die Anpassung kann, muss aber nicht zwingend Nachfrage-gesteuert verlaufen», sagt Nina Heim. Sie forscht an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zum Konsumverhalten und Preisen.
Was halten User von dynamischen Preisen? In einer nicht repräsentativen Umfrage bei SRF stösst das Preismodell auf Ablehnung. Fast 75 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ärgern sich über die ständig schwankenden Preise. «Das ist einer von vielen Tricks, um mehr Verkäufe zu generieren», schreibt ein User. Rund 20 Prozent hingegen schätzen das Preismodell, um Schnäppchen zu ergattern. «Wer vorausschauend und mit Planung einkauft, profitiert fast sicher», kommentiert ein Leser.
Nutzen Sie Vergleichsportale! In den Kommentaren empfehlen SRF-Userinnen und -User die Website «toppreise.ch». Dort lassen sich Angebote von verschiedenen Onlineshops miteinander vergleichen. Auch den SRF-Digitalexperte Jürg Tschirren überzeugt das Vergleichsportal: «Es ist das älteste und wohl auch das grösste der Schweiz», sagt er. Viele Händler wirkten mit. Deshalb habe die Kundschaft eine breite Vergleichsmöglichkeit.
Wie setze ich mir eine Preisgrenze? Auf dem Vergleichsportal «toppreise.ch» können Kundinnen und Kunden einen Preisalarm setzen. Sie legen einen Wunschpreis für ein Produkt fest. Ist die Uhr, das Handy oder der Laptop in einem Onlineshop so billig, erhalten sie eine Info-Mail. Jürg Tschirren spricht von einer praktischen Funktion: «Der Preisalarm führt weg von Impulskäufen.» Vor einer ersten Bestellung rät er aber, die Bewertungen und die Einkaufskonditionen zu prüfen.
Wie schneidet Digitec ab? Auch wenn sich die User offenbar über dynamische Preise ärgern: Digitec ist bei vielen beliebt. Dies zeigen zahlreiche Kommentare im Artikel über Dynamic Pricing von Digitec von Anfang April. Die Kundinnen und Kunden können wählen, dass der Onlineshop sie über eine Preissenkung informiert. Und bei jedem Produkt ist die Preisentwicklung in einer Grafik sichtbar. Der Onlinehändler sei deshalb «sehr transparent», so der Tenor. Laut Digitec sind hauptsächlich unterschiedliche Einkaufspreise für die Preisschwankungen verantwortlich.
Wann spricht man von personalisierten Preisen? Das ist der Fall, wenn ein Shop jeder Person einen anderen Preis für das gleiche Produkt anzeigt. Dies kann beispielsweise davon abhängen, wie häufig jemand bei einem Händler einkauft. «Solche personalisierten Preise werden von Verbrauchern meist als besonders unfair erachtet», sagt Expertin Nina Heim. Händler wie Digitec, Nettoshop und Mediamarkt setzen laut ihren Aussagen nicht auf personalisierte Preise.