Mit falschen Inseraten versuchen Betrüger Geld von Ferienhungrigen zu ergaunern. Auch auf bekannten Buchungsplattformen wie Booking oder Expedia ist man davor nicht gefeit: Die Betrüger versuchen ihre potenziellen Opfer für den Zahlungsprozess von der offiziellen Plattform wegzulocken und die Zahlung über andere Kanäle abzuwickeln. Davor warnt die Plattform Cybercrimepolice der Kantonspolizei Zürich.
Betrüger fordern Überweisung ins Ausland
Die Masche funktioniert so, dass die vermeintlichen Angebote zwar auf den gängigen Plattformen publiziert werden, aber nicht über diese gebucht werden können. Stattdessen würden die potenziellen Opfer aufgefordert, den angeblichen Anbieter direkt per E-Mail zu kontaktieren, heisst es bei Cybercrimepolice. Der zu zahlende Betrag soll dann auf ein ausländisches Bankkonto überwiesen werden – oder es wird nach den Kreditkartendaten gefragt. Das Geld stecken die Betrüger in die eigene Tasche. Das Hotel oder die Traum-Ferienwohnung existieren gar nicht.
Bekannt ist auch Phishing im Namen von Buchungsportalen, Hotels oder Reiseanbietern. Diese E-Mails oder SMS- bzw. Whatsapp-Nachrichten enthalten etwa die Aufforderung, Kreditkartendaten zu aktualisieren oder zu verifizieren. Laut der Warnung von Cybercrimepolice verwenden die Betrüger in ihren Nachrichten auch Buchungsdaten der entsprechenden Kundinnen und Kunden. Diese hätten sie sich zuvor über Sicherheitslücken der betroffenen Firmen beschafft.
Meist ist das Geld verloren
Für Reiserechtsexperte Reto Ineichen ist es wenig überraschend, dass Kriminelle mit solchen Maschen Erfolg haben: «Es geht um unsere Idealvorstellung von schönen Ferien, die die Betrüger ausnutzen.» Da spielten das Kleingedruckte oder etwaige Warnsignale oft keine Rolle mehr: «Wir wollen einfach in die Ferien, alles andere interessiert uns nicht.» Genau diese Haltung sei gefährlich.
Das grosse Problem bei dieser Art von Betrug: In aller Regel ist das Geld endgültig verloren. «In den meisten Fällen ist es unmöglich, die Verantwortlichen zu finden», so Ineichen. Und wenn es gelinge, könne man von der Schweiz aus kaum etwas gegen diese Personen oder Organisationen unternehmen.
Verstand einschalten
Auf einen Betrug hereinzufallen ist nichts, wofür man sich schämen muss. Sind Sie Opfer geworden, sollten Sie unbedingt Anzeige bei der Polizei machen. Dennoch können Sie sich wappnen, um möglichst gut auf Betrugsversuche vorbereitet zu sein:
- Wenn ein Angebot zu schön klingt, um wahr zu sein, sollten alle Alarmglocken läuten. Halten Sie inne, fragen Sie sich: Kann das wirklich sein? Bitten Sie Bekannte um eine Einschätzung.
- Ein weiteres Anzeichen für Betrug ist Zeitdruck: Wenn es heisst, das Angebot gelte nur noch eine Viertelstunde, lassen Sie besser die Finger davon.
- Lassen Sie sich bei Angeboten auf Buchungsportalen nicht auf fremde Websites lotsen – buchen Sie Angebote nur über die jeweilige Plattform.
- Grösste Vorsicht geboten ist bei E-Mails mit der Aufforderung, Kreditkartendaten zu aktualisieren: In aller Regel handelt es sich um einen Phishing-Versuch. Klicken Sie keine Links an. Wenn Sie unsicher sind, gehen Sie auf die offizielle Website des jeweiligen Unternehmens und melden sich dort über das Login an.