In einer aktuellen Anzeige auf den sozialen Medien ist die Rede von «tausenden vergessenen Paketen», die gemäss Vorschriften einmal pro Jahr entsorgt werden müssten. Die Post biete aber die Möglichkeit, «zufällige Pakete für nur zwei Franken zu erhalten». Sogar Kaffeemaschinen oder Tablets könne man so erhaschen.
Natürlich ist das alles gelogen. Die Post verkauft keine Pakete, die nicht abgeholt worden sind. Es gebe keinen «Bazar», sagt Postsprecher Stefan Dauner gegenüber der Konsumentensendung «Espresso».
Detektivarbeit im Tessin
Liegengebliebene oder unzustellbare Sendungen gibt es derweil schon. Es handle sich um «einen Bruchteil» aller Postsendungen, sagt Dauner. Die Fundstelle der Post befindet sich in Cadenazzo, im Tessin. Dort werden diese Sendungen und Gegenstände gesammelt. In Detektivarbeit werde versucht, die Empfänger zu ermitteln, erklärt der Postsprecher. «In sehr vielen Fällen finden wir den Empfänger tatsächlich.»
Bekannte Namen sollen Vertrauen erwecken
Die Post hat inzwischen Anzeige erstattet bei der Polizei. Ausserdem habe man den Facebook-Mutterkonzern Meta informiert, dass es sich bei diesem Inserat um eine Betrugsmasche handelt. Bei der Kantonspolizei Zürich, welche hinter der Plattform cybercrimepolice.ch steht, kennt man die Masche. Es handle sich dabei um ein klassisches Phishing. Zur Steigerung der Glaubwürdigkeit würden oft bekannte Firmennamen missbraucht, schreibt die Polizei. Ähnliches gab es schon mit angeblich supergünstigen SBB-Angeboten.
Phishing-Attacken gibt es in allen erdenklichen Formen. Dabei versuchen Betrüger immer, an persönliche Daten zu gelangen. Oft ist die Absicht dahinter offensichtlich, manchmal aber auch gut bis sogar sehr gut getarnt. Daher lohnt sich eine kritische Haltung immer, bevor irgendwelche persönlichen Daten preisgegeben werden.
So können Sie Phishing-Maschen erkennen:
- Skeptisch sein: Finanzinstitute verlangen keine sensiblen Daten per Mail oder SMS. Klicken Sie daher auf keinen Link, öffnen Sie keine Anhänge und geben Sie nie Kreditkartendaten oder andere sensiblen Daten über Ihre Person preis.
- Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein? Dann ist es oft nicht wahr.
- Sprache prüfen: Gibt es Schreibfehler oder Ausdrücke, die wir nicht verwenden? Das könnte ein Hinweis sein, dass es sich um ein betrügerisches Angebot handelt.
- Wird in irgendeiner Form Druck ausgeübt? Finger weg!
- Prüfen Sie Web- oder Mailadresse, indem Sie die Mouseover-Funktion nutzen. Steht dahinter der vermutete Absender?
- Im Zweifelsfall lieber zum Telefon greifen und persönlich nachfragen.