Das ist passiert: Eine Frau aus Thun und ihr Partner vergessen auf dem Weg zum Flughafen ihren Rucksack im Zug. Die SBB finden ihn kurze Zeit später. Alles ist noch drin, auch der Pass des Partners und zwei 50-Euro-Scheine.
Das Paar reist ohne Pass in die Ferien, der Mann hat zum Glück auch seine ID dabei. Die SBB schickt der Frau den Rucksack nach ihren Ferien an ihren Wunschbahnhof zurück, allerdings ohne die Euro-Scheine.
Die Praxis der SBB: Fremdwährung in Fundgegenständen nimmt die SBB jeweils heraus und wechselt diese in Schweizer Franken um. Holt man den Fundgegenstand am gewählten Bahnhof ab, erhält man auch das Geld zurück – in Schweizer Franken.
Den Reisepass lässt die SBB im konkreten Fall im Rucksack drin. Die Kundin ärgert sich und sagt gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», sie sei von der SBB nicht über diese Praxis informiert worden. Es stehe auch nichts davon auf der Website der SBB.
Das sagt die SBB: «Es geht darum, nicht unnötig Geld zu transportieren», erklärt Mediensprecherin Sabrina Schellenberg. So könne man die Sicherheit erhöhen. Ein Reisepass hingegen könne nur von der entsprechenden Person genutzt werden, bei Bargeld sei dies nicht der Fall.
Etwas im Zug vergessen? Hier finden Sie die Services der SBB
Man ziehe das Geld an dem Bahnhof ein, an dem der Gegenstand abgegeben wird. Am Wunschbahnhof, wo der Gegenstand abgeholt wird, gebe man es wieder zurück. «Weil wir nicht an allen Bahnhöfen alle Währungen zur Verfügung haben, wird der Betrag immer in Schweizer Franken ausbezahlt», so Schellenberg. Die Mitarbeitenden im Reisezentrum würden darauf sensibilisiert, dies den Kundinnen und Kunden so mitzuteilen.
Das ist nun neu: Die SBB dankt der Kundin für die Rückmeldung. Man habe unterdessen die Website angepasst. «Füllt man eine Verlustmeldung aus, erscheint der Hinweis, dass Fremdgeld in Schweizer Franken gewechselt und ausbezahlt wird.»