Was ist passiert? Ein Paar aus dem Kanton Basel-Landschaft schliesst das schnelle Glasfaser-Abo Salt Home ab. Dies für rund 40 Franken im Monat und mit einer Mindestlaufzeit von 33 Monaten. Nach einem Jahr erwartet das Paar ein Kind und will in eine grössere Wohnung umziehen, mitsamt ihrem Salt-Abo. Weil Salt aufgrund des fehlenden Glasfaser-Anschlusses das Internet- und Fernseh-Abo in der neuen Wohnung nicht anbieten kann, erhalten sie die Kündigung. Die böse Überraschung: Obschon Salt den Vertrag selbst gekündigt hat, will das Telekomunternehmen nun 99.95 Franken Abschaltgebühren kassieren – wegen vorzeitiger Kündigung. Das Paar ist perplex: Salt kann den Vertrag am neuen Ort nicht erfüllen, trotzdem muss der Kunde eine Ausstiegsgebühr bezahlen.
Findet man die Gebühren in den AGB? In jenen AGB, die Salt den Kunden mitschickt, steht nichts von diesen Kosten beim Umzug. Auch der Kundendienst konnte dem Paar nicht sagen, wo das im Kleingedruckten steht. Die Gebühren sind lediglich in einer Produktebroschüre zu Salt Home ersichtlich. Auch beim Vertragsabschluss sind die Baselbieter Kunden auf diese Kosten nicht hingewiesen worden.
Weshalb gibt es Salt Home nicht überall? Das Problem ist: Salt kann erst in 40 Prozent aller Schweizer Haushalte Glasfaser anbieten. Und ohne Glasfaseranschluss gibt es kein Salt Home Abo. Die Chance ist also gross, dass es weitere Kundinnen trifft. Deshalb: Wer das Glasfaserprodukt Salt Home abschliesst, sollte also besser für längere Zeit nicht umziehen. Sonst kann es unter Umständen teuer werden.
Kann mir das auch bei der Konkurrenz passieren? Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Wenn eine Wohnung noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen ist, bieten Sunrise und Swisscom an fast allen Schweizer Standorten eine Alternative. Dies via Kupferleitung oder Kabelnetz. Bei Salt gibt es hingegen nur eine Alternative: das Produkt Gigabox. Dieses ist zehn Mal langsamer als Salt Home und läuft über das Handynetz. In der neuen Wohnung des Paars war auch Gigabox von Salt nicht verfügbar.