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Google Maps führt weiterhin in die Irre
Aus Espresso vom 21.11.2022. Bild: IMAGO / Bihlmayerfotografie
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Gefährliche Navi-Fails Das Melde-Tool von Google Maps führt oft ins Leere

Google empfiehlt Betroffenen, Fehler online zu melden. Doch selbst Behörden dringen bisweilen nicht durch.

Seit einem Beitrag im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» über verhängnisvolle Routenvorschläge von Google Maps sind immer wieder neue Meldungen zu solchen «Navi-Fails» auf der Redaktion eingetroffen. Eine kleine Auswahl:

Grindelwald (BE): Hier lotst das beliebte Gratis-Navi immer wieder Fahrzeuglenkende auf zum Teil steile und schmale Forststrässchen und Wanderwege, um zu beliebten Ausflugszielen rund um Grindelwald zu gelangen. Zum Beispiel auf jene zum First oder zur Pfingstegg. «Dort ist der Abschleppdienst leider am meisten im Einsatz», berichtet Urs Guggisberg, der beim Gemeinderat von Grindelwald für die Sicherheit zuständig ist. Es komme nicht selten vor, dass Kleinbusse auf halbem Weg steckenblieben und evakuiert werden müssten, so Guggisberg im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

Fahrverbotsschilder werden ignoriert, man vertraut offenbar blind dem Navi. Richtig wäre es, den Wagen bei der Talstation der jeweiligen Seilbahn zu parkieren und ohne Stress in die Höhe zu gondeln.

Man habe die Fehler schon mehrfach bei Google gemeldet, aber die Meldungen seien offenbar versandet. «Nicht gerade befriedigend», resümiert der Sicherheits-Verantwortliche. Dabei ginge es auch anders: Bei der Top-Destination Jungfraujoch mache Google Maps alles richtig und lenke die Fahrzeuge zur Jungfraubahn.

Braunwald (GL): Es handelt sich hier um einen autofreien Ferienort. Man parkiert bei der Talstation der Standseilbahn in Linthal. Doch Google Maps scheint das nicht zu kümmern. Das Navi zeigt Ortsunkundigen eine fahrbare Route nach Braunwald an. Doch diese führe ins Nichts, warnt Gabriela Heer, bei der Organisation «Visit Glarnerland» für Braunwald zuständig. Immerhin: Im Sommer sei Wenden auf diesem Weg möglich, im Winter aber schwierig bis unmöglich.

Alp Sellamatt, Toggenburg (SG): Hier würde eine befahrbare – und gebührenpflichtige – Bergstrasse zum Hotel führen. Doch Google Maps führt die motorisierten Gäste über eine Route dorthin, die zum Teil über den beliebten Klangweg führt. Es komme immer wieder zu Konflikten und Missstimmung bei Wanderern, aber auch bei anderen Anwohnern in der Umgebung, sagt Magdalena Lötscher vom Berghotel Sellamatt.

Teilweise korrigiert (Stand: 21.11.22)

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Google hat bis dato erst einen Teil der genannten Fehler verbessert: Zur Alp Sellamatt stimmt die Route jetzt, und gibt man Braunwald als Reiseziel an, führt einen Google Maps zur Talstation der Bahn. Nicht aber, wenn man eine Adresse oder ein Hotel in Braunwald angibt, dann leitet einen das Navi immer noch auf den falschen Weg. Im Fall Riehen endet die Route nun zumindest auf der richtigen Strasse, aber vor einem Schafstall. Das vorübergehend von der Karte verschwundene Wohnhaus liegt aber ganz in der Nähe. In Grindelwald wurde noch nichts geändert.

Riehen (BS): Eine Anwohnerin stellt fest, dass Pakete nicht mehr an ihre Adresse geliefert werden. Bei einem der Absender heisst es, es sei nicht zustellbar gewesen. Es dämmert ihr und sie gibt ihre Adresse bei Google Maps ein. Dieses trägt beim Ziel eine andere Strasse im Quartier ein. Fazit der Anwohnerin: «Wir existieren nicht mehr.» Seit gut einem Jahr versuche sie nun schon, den Fehler zu korrigieren. Als ihre direkten Bemühungen nichts gebracht hätten, habe sie sich bei der zuständigen Basler Behörde, beim sogenannten Geoportal, gemeldet. Doch auch diese sei nicht weitergekommen. Die Anwohnerin ist konsterniert: «Ich habe nicht das Gefühl, dass man bei Google ernstgenommen wird.»

Google: Meldetool für die Behörden

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Google reagiert ähnlich auf die «Espresso»-Anfrage wie beim ersten Beitrag zu den «Navi-Fails»: Mit einem allgemein gehaltenen, schriftlichen Statement. Dort heisst es unter anderem, man beziehe die Informationen aus verschiedenen Quellen, dabei könnten auch «Ungenauigkeiten» entstehen. Die Karten würden aber regelmässig aktualisiert, «allerdings variiert der Zeitaufwand». Erneut empfiehlt der Konzern Nutzern und Nutzerinnen das Melde-Tool, um Fehler oder fehlende Einträge zu melden. Zusätzlich erwähnt Google diesmal für Behörden oder Organisationen noch ein spezielles «Geo Data Upload Tool» – dort könne der reguläre Update-Prozess «unter Umständen beschleunigt werden». Dieses Tool ist aber noch oder nur in Englisch verfügbar.

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Espresso, 21.11.22, 08:13 Uhr

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