Wer Heuschnupfen hat, leidet dieses Jahr besonders. Das bestätigt Bettina Ravazzolo vom «aha! Allergiezentrum Schweiz»: «Die Messwerte der Gräserpollen sind sehr hoch. Wir haben im ganzen Land starke bis sehr starke Belastungswerte.»
Viele Anfragen von Allergikern
Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet, davor dafür umso mehr: Perfekte Bedingungen also für die Gräserpollen. Das «aha! Allergiezentrum» verzeichnet im Moment viele Anfragen von Betroffenen, welche starke Symptome haben und nun schon über einen längeren Zeitraum leiden.
Wenn man die Symptome nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass mit der Zeit Asthma entsteht.
Rekordwerte bei der Pollenbelastung
Verantwortlich fürs nationale Pollenmessnetz ist Meteo Schweiz. Meteo Schweiz bestätigt gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» das extreme Pollenjahr: An vielen Orten würden die Messwerte an den Rekordmarken kratzen. Das schöne und trockene Wetter habe dafür gesorgt, dass die Pflanzen viele Pollen produzieren und in die Luft abgeben konnten.
Die Bedingungen für die Gräser seien dieses Jahr perfekt gewesen, meint Regula Gehrig von Meteo Schweiz: «Die lange Periode mit viel Sonne und ohne Regen ist schon sehr aussergewöhnlich.» Klar habe es auch früher schon Phasen mit hohen Gräserpollen-Werten gegeben», so Gehrig. «Aber jetzt dauert diese Periode wirklich sehr lang an.»
Wind verbreitet Gräserpollen zusätzlich
Etwas anderes trägt zur aktuellen Pollensituation bei: Einerseits war der Frühling so nass, dass die Bauern das Gras lange nicht mähen konnten. Andererseits spiele auch der Wind eine starke Rolle, der die Pollen weitherum verbreite.
Doch das Schlimmste sei wahrscheinlich überstanden, meint Regula Gehrig von Meteo Schweiz: «Auch in den nächsten Tagen erwarten wir noch starke Pollenkonzentrationen, aber langsam mit abnehmender Tendenz. Viele Gräser sind schon verblüht und die Wiesen werden gemäht.»
Symptombehandlung wichtig zum Vorbeugen von Asthma
Wichtig sei es, die Symptome mit Medikamenten zu behandeln, respektive sich von der Hausärztin oder vom Apotheker beraten zu lassen, rät Bettina Ravazzolo vom aha! Allergiezentrum Schweiz. «Wenn man die Symptome nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass mit der Zeit Asthma entsteht.»