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Internet-Kommunikation Es hat sich ausgeskypet

Einst als Telefon-Revolution gefeiert, wurde Skype in den vergangenen Jahren immer unwichtiger. Am 5. Mai ist deshalb Schluss.

Als Skype im Jahr 2003 seinen Dienst aufnahm, schrieb die Schweizer Presse von einer «Revolution beim Telefonieren». Tatsächlich: Skype machte es seinen Nutzerinnen und Nutzern möglich, Gespräche übers Internet zu führen – und so zum Beispiel bei Anrufen ins Ausland viel Geld zu sparen.

Ohrwurm: Der Skype-Klingelton

Spätestens als 2006 auch noch die Videotelefonie dazukam, gehörte Skype bald zur festen Einrichtung der meisten Heim- und Bürocomputer. «Skypen» wurde als schwaches Verb in den Duden aufgenommen (Bedeutung: [mithilfe der Software Skype] über das Internet telefonieren) und der Skype-Klingelton zum Ohrwurm.

Konkurrenz durch andere Plattformen

Der Erfolg blieb nicht unbemerkt: Nachdem erst die Auktionsplattform eBay Skype übernommen hatte, wanderte der Dienst schliesslich im Jahr 2011 zum stolzen Preis von 8.5 Milliarden Dollar zu Microsoft. Dort löste Skype den Windows Live Messenger als Hauptmessaging-Dienst des Unternehmens ab.

Alternativen zu Skype

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  • Microsoft Teams: Die Plattform, die nach Microsofts Willen Skype beerben soll, bietet zusätzliche Möglichkeiten für Kommunikation und Zusammenarbeit, die weit über Skypes Messaging-Funktionen hinausgehen.
  • WhatsApp: Der vor allem auf dem Smartphone weitverbreitete Messaging-Dienst unterstützt Text-, Sprach- und Videoanrufe und ist sowohl für persönliche als auch für Gruppenkommunikation geeignet.
  • Zoom: Der Dienst ist spätestens seit der Pandemie eine beliebte Wahl für Videokonferenzen und virtuelle Meetings auf verschiedenen Geräten.
  • Google Meet: Integriert in Google Workspace bietet Google Meet Videokonferenzfunktionen und ist vor allem für bestehende Google-Nutzerinnen und -Nutzer interessant.

Allerdings: Trotz seiner frühen Popularität konnte Skype unter Microsofts Führung nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Auch weil mit Kommunikationsplattformen wie Zoom, Whatsapp oder Slack viel Konkurrenz entstand. Im Gegensatz zu Skype konnten diese Dienste während der COVID-19-Pandemie dank benutzerfreundlicher Funktionen stark wachsen. Und Whatsapp eroberte bald einen festen Platz auf dem Smartphone.

Wechsel auf Teams leicht gemacht

Zählte Skype 2013 noch über 350 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer, waren es zehn Jahre später nur noch ein Zehntel davon. Microsoft selbst trug zum Niedergang bei und integrierte immer mehr Funktionen von Skype in das 2017 eingeführte Teams. Diese Plattform entwickelte sich schnell zum bevorzugten Kommunikationswerkzeug, insbesondere im Unternehmensumfeld, was Skypes Relevanz weiter minderte.

Am 5. Mai zieht Microsoft Skype darum den Stecker und setzt in Zukunft nur noch auf Teams. Den verbliebenen Nutzerinnen und Nutzern soll der Wechsel möglichst leicht gemacht werden: Microsoft verspricht, dass sich alle Kontakte und Chat-Daten leicht von Skype auf Teams übertragen lassen. Wer den Wechsel nicht mitmachen will, soll die Möglichkeit haben, diese Daten mittels einer Exportfunktion von Skype lokal bei sich zu sichern.

SRF 3, 5.3.2025, 8:10 Uhr

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