Eine Frau wollte ihrem Ehemann zusammen mit Freunden zum Geburtstag einen Herzenswunsch erfüllen: Eine Fass-Sauna für den Garten. Es kamen über 4000 Franken zusammen und so bestellte das Ehepaar die Wellness-Oase vor zwei Jahren beim Onlineshop Chalet-Blockhaus.ch. Bekannte haben ebenfalls eine Sauna von dort und sind zufrieden.
Zunächst lief auch alles wie geschmiert: Sie bezahlten die Sauna per Vorauskasse – und ein halbes Jahr später wurde sie geliefert. Die Lieferverzögerung war mit der Corona-Pandemie begründet worden. So weit, so gut. Allerdings: Bei der gelieferten Sauna handelte es sich nicht um das bestellte Modell, sondern um eine Sauna aus qualitativ schlechterem Holz. Sie einigten sich mit dem Anbieter darauf, auf die tatsächlich bestellte Sauna zu warten. Die andere sollte wieder abgeholt werden. Auch dies klappte.
«Wir wurden immer wieder vertröstet»
Doch ab diesem Zeitpunkt wurden sie immer wieder vertröstet. Die Kundin erinnert sich im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»: «Es gab angeblich Lieferengpässe beim Lieferanten, oder der Geschäftsführer sagte, er sei gesundheitlich angeschlagen und hätte Spitalaufenthalte gehabt. Es kamen immer wieder neue Gründe.» Bis sie dann irgendwann gar keine Antwort mehr erhalten hätten von Chalet-Blockhaus. Auch ein Termin beim Friedensrichter verstrich, ohne dass der Geschäftsführer von sich hören liess.
Eine weitere Kundin des Onlineshops erzählt «Espresso» ebenfalls von ihren Erfahrungen. Auch sie bestellte per Vorauskasse eine Sauna im Wert von rund 2000 Franken. Sie wurde lange vertröstet, bis es hiess, die bestellte Sauna koste unterdessen 900 Franken mehr. Wenn sie diese Zusatzkosten nicht bezahle, könne Chalet-Blockhaus nicht liefern. Sie weigerte sich und verlangte ihr Geld zurück. Auch sie hat nie mehr etwas vom Verantwortlichen von Chalet-Blockhaus gehört und ärgert sich: «Das ist einfach nicht fair, dass ein Mensch sich so den Lebensunterhalt verdient, indem er Leute abzockt.»
Geschäftsführer verspricht: Im laufenden Jahr werde alles gut
Nachdem der Geschäftsführer von Chalet-Blockhaus für mehrere Behörden offenbar unauffindbar ist, wie «Espresso» aus Gesprächen mit Staatsanwaltschaft und Betreibungsamt erfahren hat, stellt er sich per Mail den Fragen von SRF. Die meisten beantwortet er allerdings nur knapp und teilweise ironisch. So schreibt er etwa zur Frage, weshalb er den genannten Gerichtstermin nicht wahrgenommen habe: «Nicht interessant, oder ich war zur Kur.»
Immerhin verspricht der Geschäftsführer von Chalet-Blockhaus: «Alles, was an Lieferungen noch offen ist, wird diesjährig von uns geliefert.» Auf die konkreten Fälle angesprochen schreibt er, das Ehepaar werde seine Sauna erhalten. Die zweite Kundin habe sich nie mehr gemeldet, deshalb sei der Fall abgeschlossen. «Espresso» hat den Mailverkehr mit der Kundin gesehen. Sie hat weder ihre Ware noch Geld zurückerhalten. Abgeschlossen ist der Fall definitiv nicht.