«Zu wissen, dass die Sache abgeschlossen ist, ist eine Erleichterung.» Matthias H. aus Luzern freut sich offensichtlich: Mehr als drei Jahre lang erhielt der Mann immer und immer wieder falsche Rechnungen von Serafe. Von jenem Unternehmen also, das im Auftrag des Bundes die Radio- und Fernsehgebühren einzieht. Nun ist vor kurzem wieder eine Rechnung gekommen – und siehe da: alles korrekt!
Es war sehr zeitintensiv.
Matthias H. hat die Stunden nicht gezählt, die er damit verbracht hat, sich um eine korrekte Rechnung zu bemühen. «Aber es war sehr zeitintensiv.» Er habe alles gut dokumentiert: «Man hängt ja immer in der Luft, weil man nicht weiss, ob irgendwann eine Mahnung oder gar eine Betreibung kommt.» Dafür wollte er gut gerüstet sein.
Frustrierend sei für ihn die Kommunikation mit Serafe gewesen: «Wir hatten lange keine Ansprechperson, wir erhielten kaum Antworten auf E-Mails und es gab nie eine Antwort auf unsere eingeschriebenen Briefe.»
Korrekturen sind aufwändig
Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hat mehrfach über den Fall von Matthias H. berichtet. Denn er steht exemplarisch für ein Problem, das auch viele andere betrifft: Serafe stützt sich bei der Rechnungsstellung auf Daten aus den Einwohnerregistern an einem bestimmten Stichtag. Sind diese Daten fehlerhaft – und das kann durchaus vorkommen – wird folglich auch eine falsche Rechnung ausgestellt.
Nun könnte man meinen, dass eine rückwirkende Korrektur der Daten problemlos möglich sein sollte. Dem ist aber nicht so. Zwar können die Einwohnerdienste Korrekturen vornehmen. Nur hilft das Betroffenen wenig, denn Serafe darf an den ursprünglich gelieferten Daten nichts ändern. Und so erhalten Betroffene also fortlaufend immer wieder dieselbe falsche Rechnung.
Lösung soll weiterhin auf Kurs sein
Dass man dieses Problem lösen muss, haben die Beteiligten erkannt. Schon im Sommer 2022 hiess es vom zuständigen Bundesamt für Kommunikation (Bakom), dass es künftig deutlich einfacher möglich sein soll, Daten rückwirkend zu korrigieren. Man rechne damit, dass dies bis Anfang 2023 umgesetzt sei. An diesem Termin hält das Bakom auf erneute Anfrage hin fest. Und auch von Serafe heisst es, alle involvierten Partner würden an dieser Lösung arbeiten.
So wie Matthias H. dürfte es also bald auch weiteren Betroffenen gehen. Für ihn ist die Sache nun bereits erledigt. Dazu musste die Gemeinde dem Statistikzentrum des Kantons Luzern einen Auftrag zur Datenkorrektur erteilen. Die dortigen Mitarbeitenden wiederum mussten manuell Korrekturmeldungen erstellen, damit zu guter Letzt die Daten bei Serafe angepasst werden konnten.