Um das geht es: Blutverdünner-Medikamente wie Xarelto von Bayer oder dessen Generika gehören für viele Menschen zum Alltag. Doch was, wenn die Verpackung eines Medikaments ausartet?
Beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» melden sich laufend Patientinnen, die täglich Blutverdünner-Medikamente schlucken müssen. Sie sind überrascht: Mit der Pille von Sandoz spart man im Vergleich zum Original von Bayer zwar ein Drittel des Preises, dafür wird der Abfallberg umso grösser.
Die Verpackung ist grösser als das grösste Smartphone – für lediglich sieben Pillen.
Was ist das Problem mit der Sandoz-Verpackung? Im Vergleich mit dem Original von Bayer und mit dem anderen Generikum von Mepha ist der Aluminiumblister des Sandoz-Generikums Rivaroxabanfast dreimal so gross. Und enthält nur halb so viele Tabletten.
«Die Verpackung ist grösser als das grösste Smartphone – für lediglich sieben Pillen», wundert sich ein Zürcher Kunde. Er fragt sich, wie ressourcenschonend das ist. Ein Berner Kunde meint: «Wie kann man so viel unnötigen Abfall produzieren – in einer Zeit, in der alle über Nachhaltigkeit sprechen?»
Warum ist die Verpackung so gross? Sandoz begründet die sperrige Verpackung mit der Patientensicherheit. Man habe sich für eine «Einzeldosisverpackung» entschieden. Weshalb? Die Tabletten seien einzeln perforiert und könnten somit leicht abgetrennt werden, um sie beispielsweise auf Reisen mitzunehmen, schreibt Sandoz auf Anfrage. Ausserdem seien auf jeder Tablette wichtige Informationen wie Name, Dosierung und Ablaufdatum aufgedruckt. Das solle Verwechslungen zwischen verschiedenen Medikamenten verhindern.
Deshalb krebst Sandoz zurück: Auch dank Beschwerden von Patienten und Ärztinnen reagiert Sandoz nun auf die Kritik. Das Unternehmen kündigt gegenüber SRF an, im Frühjahr 2025 auf eine deutlich kleinere Verpackung umzustellen. Die neue Version soll um 60 Prozent kleiner sein – die Umwelt freuts.