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Brief von Postfinance entpuppt sich als Betrugsversuch
Aus Espresso vom 28.05.2024. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 23 Sekunden.

Vorsicht, Phishing! Täuschend echt: Brief der Postfinance ist fake

Mit hochwertigem Briefpapier und korrekt frankiert versuchen Kriminelle an sensible Bankdaten zu gelangen.

Was ist passiert? Kriminelle versenden täuschend echt aussehende Briefe an Kundinnen und Kunden der Postfinance. Das Schreiben ist korrekt frankiert und auf hochwertiges Briefpapier gedruckt. Die Botschaft: Der Zugang für das E-Banking müsse reaktiviert werden. Man solle dazu mit dem Smartphone den abgebildeten QR-Code fotografieren oder dem angegeben Link folgen. Im Beispiel, das dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» vorliegt, ist die angegebene Seite unterdessen nicht mehr erreichbar.

Wer einen solchen Brief erhält, sollte seine Bankkarte vorsichtshalber sperren lassen.
Legende: Wer einen solchen Brief erhält, sollte seine Bankkarte vorsichtshalber sperren lassen. SRF

Was muss ich tun, wenn ich einen solchen Brief erhalte? Sollte in dem Schreiben auch die Nummer Ihrer Postfinance-Karte angegeben sein, so empfiehlt die Postfinance, diese Karte sperren und ersetzen zu lassen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Kundendienst der Postfinance. Ansonsten: Reagieren Sie nicht auf das Schreiben und folgen Sie auf keinen Fall den Anweisungen. Sollten Sie das bereits getan haben, wenden Sie sich umgehend an den Postfinance-Kundendienst und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Wie sind die Kriminellen an meine Kartennummer gekommen? Gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» sagt Postfinance-Sprecherin Dörte Horn, man gehe aktuell davon aus, dass diese Nummer ausserhalb von Postfinance abhandengekommen sei. Beispielsweise durch Phishing oder in Fake-Shops. «Das ist aber noch Gegenstand der laufenden Untersuchungen.» Laut der Kantonspolizei Zürich ist es möglich, dass Kartendaten in Verbindung mit Namen und Adresse der Besitzer im Darknet erhältlich sind. Dies im Zusammenhang mit früheren Phishing- oder Hacking-Vorfällen.

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Ist diese Art von Betrug neu? Dass E-Mails, SMS oder Whatsapp-Nachrichten für Phishing missbraucht werden, ist bekannt. Dass Betrüger aber Porto-Gebühren bezahlen und hochwertiges Briefpapier verwenden, sei untypisch, so Postfinance-Mediensprecherin Dörte Horn. Auch bei der Kantonspolizei Zürich, die mit Cybercrimepolice.ch eine schweizweite Plattform für Internetbetrug betreibt, kennt man das so nicht: «Ein solches Schreiben haben wir tatsächlich bis dato noch nicht gesehen.» Betrug per Brief kenne man vor allem im Zusammenhang mit angeblichen Lotteriegewinnen oder Erbschaften reicher Verwandter oder Bekannter.

Gibt es diesen Brief auch in Namen anderer Banken? Vom Phishing per E-Mail ist bekannt, dass die Kriminellen die gleiche Masche jeweils im Namen verschiedener Firmen durchziehen. Insofern ist es gut möglich, dass auch Kundinnen und Kunden anderer Banken ein solches Schreiben erhalten.

Espresso, 28.05.24, 08:10 Uhr

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