Petra Mierzinsky suchte für ihren Mann einen Rucksack. Im Internet wurde sie auf die Walliser Firma Swiss Bag aufmerksam. Das Unternehmen wirbt prominent mit «Swiss Made». Petra Mierzinsky bestellt online das Rucksack Modell «Neuchâtel». Wenige Tage später wird der Rucksack geliefert. Für 79 Franken, inklusive Lieferung.
Liegt das Wallis jetzt in China?
Auf der Rucksackaussenseite ist in Schnüerli-Schrift «Made in Valais» eingestickt. Als die Swiss Bag Kundin den Rucksack allerdings genauer anschaut, bemerkt sie eine Kartonetikette mit dem Kleingedruckten: «Made in China». Das neu erstandene Gepäckstück ist ein möglicher Kandidat für den Etikettenschwindel des Jahres, denkt sich Petra und kontaktiert «Kassensturz».
Stellungnahme von Swiss Bag
Die Walliser Firma Swiss Bag wehrt sich gegen den Vorwurf der Falschdeklaration. Man halte die Voraussetzungen für die Verwendung einer schweizerischen Herkunftsangabe vollumfänglich ein. «Dies unter anderem dadurch, dass sämtliche Stickereien auf den entsprechenden Produkten durch eine Schweizer Produktionsstätte vorgenommen werden,» schreibt die Anwältin von Swiss Bag «Kassensturz». Ob das fragliche Rucksackmodell «Neuchâtel» tatsächlich aus China kommt, lässt Swiss Bag offen.