Dass gleich alle Haselnuss-Produkte die gesetzlichen Vorgaben einhalten, ist überraschend. Denn gemahlene Haselnüsse sind eine heikle Ware. In früheren Tests enthielten viele Proben zu viele Schimmelpilze oder unerwünschte Bakterien, gar Salmonellen.
Erfreulich: Die gefährlichen Salmonellen werden in diesem «Kassensturz»-Test gar nicht nachgewiesen. Krankmachende Darmbakterien findet das Labor zwar, aber in Mengen deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert. Dies gilt auch für die gemessenen Spuren von Schwermetallen, wie Blei und Cadmium.
Mit «sehr gut» sind vier Produkte bewertet: Das Markenprodukt Nectaflor, eigekauft bei Spar, Prix Garantie von Coop, Denner-Haselnüsse und das Bio-Produkt Naturaplan von Coop. Sechs weitere Produkte schliessen mit «gut» ab.
Problemstoff Aflatoxin
Zwei Proben enthalten Spuren des Schimmelpilzgifts Aflatoxin, das als krebsauslösend gilt: Migros Bio und Märsch, ein Markenprodukt aus dem Spar. Zwar halten auch diese die Grenzwerte ein, aber dennoch gibt es leichte Abzüge, sagt «Kassensturz»-Testleiter Rolf Muntwyler: «Aflatoxine sind hitzebeständig und gehen beim Backen nicht kaputt. Deshalb sollten sie im Rohprodukt möglichst nicht enthalten sein.»
Die Haselnüsse von Märsch erhalten nur das Prädikat «genügend». Spar schreibt dazu, in eigenen Tests seien die Haselnüsse völlig unauffällig gewesen. Ebenfalls «genügend» sind die Nüsse von Volg.
Diese sind bei der sensorischen Prüfung negativ aufgefallen, sie schmeckten leicht ranzig. «Das ist überraschend, denn wir haben die Haselnüsse drei bis vier Monate vor dem Ablaufdatum gekauft», sagt Rolf Muntwyler.
«Beginnende Ranzigkeit» bemängelt das Labor auch bei den Nüssen M-Classic von Migros. Solche Nüsse könnten nach dem Kauf noch monatelang im Schrank lagern. Das ist dann zwar nicht gesundheitsgefährdend, aber sicher unappetitlich.
Kassensturz, 11.02.2020, 21.05 Uhr