Vor den grossen Sommerferien hatte «Kassensturz» eine Bitte ans Publikum: Halten Sie in Ihren Ferien im Ausland die Augen offen und senden Sie uns Ideen. Produkte oder Services, bei denen Sie denken: «Das wär doch öppis für d Schwiiz!»
Es trafen allerlei interessante Vorschläge ein. Auch solche zum Schmunzeln. Hier eine Auswahl.
Gesehen in Italien: Einkaufswägeli für Hunde
Vom Tante-Emma-Laden bis zum Supermarkt: In vielen italienischen Geschäften können Hundebesitzer ihre Tiere in einem speziellen Hundewägelchen durch die Regale kurven. Tiere müssen nicht im überhitzten Auto oder jaulend vor dem Geschäft warten. Hundehalterinnen und Hundehalter müssen keine Angst haben, dass das gute Tier entführt wird.
Gesehen in Frankreich: Ampelstoppuhr
Seit Jahren ein Dauerbrenner unter den Zuschauermeldungen. In vielen Ländern zeigen Verkehrsampeln, wie viele Sekunden es dauert, bis sie auf Grün schalten. Vorteil: kein nervöses Warten und kein überflüssiger Motorenleerlauf.
In der Schweiz regeln in den meisten Fällen intelligente, dynamische Steuerungen den Verkehr an Kreuzungen. Sensoren melden den Ampeln, wo Fahrzeuge anstehen und wo Bus oder Tram den Vortritt beanspruchen.
Gesehen in Österreich: Gutschein statt Zimmerreinigung
Im Hotel Germania in Bregenz erhalten Gäste pro Nacht, bei der sie auf den Roomservice verzichten, einen Fünf-Euro-«Verzehrgutschein». Viele Hotelgäste empfinden den täglichen Roomservice als überflüssig. Es schade zudem der Umwelt, wenn Putzkolonnen täglich alle Zimmer saugen und mit Reinigungsmitteln Bäder desinfizieren.
Gesehen in Island: Gratis-Wasser in Restaurants
Die Isländer seien besonders stolz auf ihr hochwertiges Wasser, sagt «Kassensturz»-Zuschauer Andi Renggli. «Der erste Kontakt mit dem Servicepersonal ist, dass sie dir ungefragt eine Karaffe isländisches Wasser auf den Tisch stellen.» In der Schweiz müsse man meistens nachfragen, was nicht jedem Gast leichtfalle. Auch in anderen Ländern sei dies verbreiteter als in der Schweiz.
Gesehen in Vietnam: Kleidertausch via Vitrinen auf Strasse
Ein «Kassensturz»-Zuschauer entdeckte in Hanoi eine Vitrine mit Secondhandkleidern. Sie ist unterteilt in Kinder-, Frauen- und Männerkleider. Die Vitrine wird von Freiwilligen betreut.
Gesehen in Dänemark: Extra-Velospur im Kreisel
Es ist paradox: In der Schweiz enden die Velospuren ausgerechnet dort, wo es für Velofahrerinnen und -fahrer am gefährlichsten ist: im Kreisverkehr mit Lastwagen, Autos und Motorrädern. Einer «Kassensturz»-Zuschauerin ist in Kopenhagen ein Kreisel aufgefallen, um den eine zweite, abgetrennte Kreiselspur nur für Fahrräder gelegt wurde. Auch in anderen Ländern wie Belgien oder England, gibt es sie bereits.
So müssen Radler und Radlerinnen nicht aufs Terrain der stärkeren Verkehrsteilnehmenden einspuren. Entscheidend: Wenn die Autofahrer ihren Kreisel verlassen und den äusseren Ring der Velos überqueren, müssen sie dort den Velos den Vortritt lassen. Diese Kreisel gibt es in verschiedenen Ländern – aber nicht in der Schweiz.