Um das Risiko zu minimieren, Opfer von Hackern zu werden, raten Fachleute zu einem VPN. Die Abkürzung steht für «Virtual Private Network» («Virtuelles Privates Netzwerk»). Dabei gelangen persönliche Daten nicht direkt an eine Website beziehungsweise einen Server, sondern werden erst verschlüsselt an ein VPN geschickt. Erst von da gelangen sie an ihr eigentliches Ziel.
«Kassensturz» vom 04.12.18
Sicherheitslücke bei Starbucks: ungeschützte Kundendaten
Weil das Starbucks-WLAN zu wenig geschützt ist, gelangt ein Experte mit einfachsten Mitteln an Namen, Telefonnummern und E-Mailadressen von Kunden. Die Daten reichen aus, um Personen eindeutig zu identifizieren.
Auf dem Weg zum VPN entsteht also eine Art Tunnel, in dem die Daten geschützt vor Angreifern sind. Diese Verschlüsselung mache es für Hacker schwierig bis unmöglich, Daten zu klauen, erklärt SRF-Digital-Experte Jürg Tschirren. Trotzdem gibt er zu bedenken: «Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es im Internet leider nie.»
Und so funktioniert’s
Die Software, um sich mit einem VPN zu verbinden, kann als Programm oder App auf den Computer oder das Smartphone geladen werden. Die Installation ist einfach: Im besten Fall langt nach dem Starten des Programms ein Klick, und man ist mit dem VPN verbunden.
VPN-Dienste werden meistens im Abonnement angeboten. Die monatliche Rate liegt zwischen 5 bis 10 Franken. Wer sich für einen längeren Zeitraum verpflichtet, profitiert von günstigeren Preisen. Bei einem 3-Jahres-Abonnement kann die monatliche Rate noch einmal deutlich sinken.
Bei der Auswahl des Angebots ist darauf zu achten, dass das VPN eine genügend grosse Bandbreite bietet, so dass auch datenintensive Dienste wie zum Beispiel Video-Streaming weiter problemlos genutzt werden können. Ausserdem sollte das VPN gleich mehreren Geräten zur Verfügung stehen. So kann es zuhause auf dem Desktop-PC ebenso gebraucht werden wie unterwegs auf dem Smartphone.
Eine gute Übersicht der besten VPN-Anbieter findet man hier, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen.
Vorsicht bei Gratis-Angeboten
Es gibt auch Gratis-VPN-Anbieter. Von solchen Angeboten ist in der Regel abzuraten. Zum einen, weil sie im Vergleich zu den Bezahl-Versionen nur einen eingeschränkten Service bieten – zum Beispiel nur während weniger Stunden pro Tag zur Verfügung stehen oder eine eingeschränkte Geschwindigkeit haben. Zum anderen, weil die Anbieter vielleicht mit den Nutzerdaten ihrer Kunden Geschäfte machen.
Denn wenn der ganze Internetverkehr über ein VPN umgeleitet wird, können dessen Betreiber genau wissen, welche Webseiten man wann besucht hat. Es lohnt sich also, vor dem Abschluss eines Abonnements genau zu prüfen, wie es der jeweilige Anbieter mit der Privatsphäre seiner Kunden hält und welche Bewertungen und Kommentare sich dazu im Internet finden.
Dank VPN das Geoblocking umgehen
Bestimmte Internet-Inhalte kann man in der Schweiz nicht sehen, weil sie für unser Land gesperrt sind – das sogenannte «Geoblocking». Mit einem VPN lässt sich das leicht verhindern: Indem ein VPN-Server in einem Land angewählt wird, in dem das entsprechende Angebot freigeschaltet ist. Für die Internet-Seite scheint es dann, dass der Aufruf von einem Server im entsprechenden Land kommt. Dass die Daten danach an den VPN-Kunden in der Schweiz weitergeleitet werden, ist nicht zu erkennen.
Das lässt sich auch umgekehrt nutzen: Wer im Ausland wegen Geoblocking nicht auf Inhalte in der Schweiz zugreifen kann, wählt einfach einen VPN-Server in der Schweiz an.
Und auch beim Online-Shopping kann ein VPN helfen. Oft ist es nämlich nicht möglich, aus der Schweiz zum Beispiel die deutsche Seite eines Anbieters aufzurufen. Selbst wenn man ans Ende der Internet-Adresse ein «.de» setzt, wird man auf die Schweizer-Seite des Anbieters umgeleitet – auf der sich die Angebote in Schweizer Preisen finden. Wählt man statt dessen den Umweg über einen VPN-Server in Deutschland, steht auch das deutsche Angebot zur Verfügung. Vorausgesetzt, dass der Händler tatsächlich in die Schweiz liefert und Schweizer Zahlungsmittel akzeptiert.