303 Franken und 65 Rappen, soviel hätte ein «Espresso»-Hörer als Jahresgebühr für den 3-in-1-Kabelnetz-Anschluss der UPC Cablecom bezahlen sollen. Nur: Er ist und war noch nie Cablecom-Kunde. Er hat sich schon vor Jahren für einen anderen Telekomanbieter entschieden. Kein Wunder, ärgert er sich über die Rechnungsstellung und den falschen Hinweis auf der Rechnung, die Gebühr sei bis anhin vom Vermieter direkt über die Nebenkostenabrechnung verrechnet worden.
Wer nicht reagiert, dem droht eine Betreibung
Bereits vor zwei Jahren ein Ärger im «Espresso»:
«Kein Problem», meint dazu Cablecom-Pressesprecher Bernard Strapp. Wer das Angebot von UPC Cablecom nicht nütze, müsse die Rechnung auch nicht bezahlen. Man sei allerdings froh, wenn sich Nichtkunden telefonisch bei der UPC Cablecom melden und die Rechnung stornieren würden. Wer nicht bezahle und sich nicht melde, müsse mit einer Mahnung, eventuell sogar mit einer Betreibung rechnen. Nach Strapp erachtet es die UPC Cablecom als zu aufwändig, mit einem Telefonanruf oder direkt vor Ort abzuklären, wer in die Kundenkartei gehört und wer nicht.
Wer den Aufwand klein halten will, tut gut daran, sich kurz beim Telekomanbieter zu melden und die Sache klarzustellen.
Ganz anders reagiert der Ombudsman der Telekombranche, Oliver Sidler. Er hat Verständnis für den Ärger des «Espresso»-Hörers. Die «Masche» sei bekannt. Rechtlich gesehen könne man solche Rechnungen als Nichtkunde unbesehen wegwerfen. Wer aber eine Mahnung oder gar eine Betreibung ausschliessen und den Aufwand klein halten wolle, tue gut daran, sich kurz beim Telekomanbieter zu melden und die Sache klarzustellen.
Ombudscom: «Wir werden wieder einmal auf die Finger klopfen»
Man werde der Telekombranche bei der nächsten Gelegenheit diesbezüglich wieder einmal «auf die Finger klopfen», heisst es bei der Schlichtungsstelle «Ombudscom». «Espresso» hat den zweifelhaften Rechnungsversand bereits vor Jahren kritisiert. Cablecom hat die Praxis seither aber nicht angepasst. Wer eine Rechnung fälschlicherweise bezahlt habe und beweisen könne, dass er das Cablecom-Angebot nicht nutze, erhalte das Geld zurück, heisst es bei UPC Cablecom.