- Die Nadel für die Corona-Impfung ist rund zwei bis vier Zentimetern lang. Sie zählt damit zu den eher langen Impfnadeln.
- Der Grund: Die Corona-Impfung wird am Oberarm verabreicht und der Impfstoff wird in den Muskel gespritzt.
«Die Muskulatur liegt unterhalb der Haut und des Unterhautfettgewebes, welches bekanntlich unterschiedlich dick sein kann», erklärt der oberste Kantonsarzt der Schweiz, Rudolf Hauri. «Deshalb ist die Nadel etwas länger als die Nadel von anderen Impfungen.»
Pieks in den Knochen, statt in den Muskel
Auch wenn die lange Nadel beängstigend wirken kann, beruhigt Yvonne Gilli. Die Präsidentin der Ärztevereinigung FMH sagt: «Lange Nadeln schmerzen nicht mehr als kurze.» Entscheidend seien die Dicke der Nadel sowie deren Schliff.
Lange Nadeln schmerzen nicht mehr als kurze.
Aber natürlich sei bei der Impfung Feingefühl gefragt. Mit etwas Erfahrung merke man sofort, wenn die Nadel in der Muskulatur angekommen sei. Es könne aber schon sein, dass man versehentlich mal in den Knochen piekse. Dies sei für den Patienten nicht schmerzhaft. «Durchstechen kann man den Knochen nicht», schmunzelt Yvonne Gilli. «Wenn man zu tief sticht, zieht man die Nadel einfach wieder zurück.» Das merke man als Patient gar nicht.
Kürzeste und längste Impfnadel
Die Nadel der Corona-Impfung ist aber nicht die längste. Spritzen in den Oberschenkel oder ins «Füdli» brauchen Impf-Nadeln von bis zu zehn Zentimetern Länge, denn dort ist man bekanntlich besser gepolstert. Solche Nadeln brauche man beispielsweise für Vitamin B12 oder Schmerzmittel, sagt Gilli.
«Die kürzeste Nadel ist jene, die man gegen Tuberkulose eingesetzt hat», so die FMH-Präsidentin. Dies weil der Impfstoff lediglich unter die Hautoberfläche gespritzt wurde, nicht einmal unter die Hautschicht. Die Tuberkulose-Impfung macht man in der Schweiz heute nicht mehr.
Bald eine Corona-Schluckimpfung?
Ohne Stich würde es mit einer Schluckimpfung gehen. Die Herausforderung dabei ist es, dass der Impfstoff den Magen «überleben» muss. «Die Entwicklung von Impfstoffen, die man spritzt, ist einfacher als die Entwicklung einer Schluckimpfung», sagt Kantonsarzt Rudolf Hauri.
Würde man den jetzigen Corona-Impfstoff schlucken, würde dieser im Magen-Darm-Trakt zerstört werden. Die Entwicklung einer Schluckimpfung brauche deshalb mehr Zeit. «Man ist dran, eine Corona-Schluckimpfung zu entwickeln», so Hauri. Wann diese Impfstoffe zulassungsreif seien, könne man aber noch nicht sagen.