Eine «Espresso»-Hörerin ärgert sich über die Werbung eines Sprudelsystem-Herstellers. Dieser suggeriert, man tue mit dem Sprudel-System Gutes für die Umwelt. Die Hörerin will wissen: «Ist das wirklich so umweltschonend, wie das in der Werbung rüberkommt?»
Die Antwort hat Niels Jungbluth von der Firma ESU-Services, die sich auf die Berechnung von Umweltbilanzen spezialisiert hat: «Am besten für die Umwelt ist ganz klar Leitungswasser. Erst an zweiter Stelle kommt das Sprudelsystem.»
Das Sprudelsystem ist damit also immerhin besser als Mineralwasser vom Grossverteiler. Und auch hier gibt es Unterschiede: Mehrweg-Glasflaschen seien nur dann sinnvoll, wenn sie nicht weit transportiert würden. Also lokal oder regional.
Sobald die Glasflaschen per Lastwagen weit transportiert werden müssten, sei die Ökobilanz der leichteren Pet-Flaschen besser, so Niels Jungbluth. Am schlechtesten für die Umwelt seien Einweg-Glasflaschen aus dem Ausland.
Nur wenig relevant für ökologischen Fussabdruck
Allerdings: Die Mineralwasser-Problematik macht weniger als ein Prozent unserer täglichen Umweltbelastung aus, sagt Felix Meier von der Stiftung Pusch – praktischer Umweltschutz: «Viel mehr ins Gewicht fällt der Verzicht auf Flugreisen, die Isolation des Hauses oder weniger Fleisch zu essen.»