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«Espresso Aha!»: Was steckt im Katzenfutter?
Aus Espresso vom 06.11.2017.
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«Espresso Aha!» Katzenfutter «kann von jedem beliebigen Tier stammen»

Hunde- oder Katzenhalter kennen das: Die Angaben auf den Verpackungen von Tierfutter sind äusserst vage. «Espresso Aha!» sagt, was sich hinter «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse» verbirgt. Sofern Sie es wirklich wissen wollen.

«Rind in Sauce», «Geschmacksvielfalt vom Land in Gelee»: Bezeichnungen von Katzen- oder Hundefutter könnten auch als Menu auf einer Speisekarte durchgehen. Ganz so edel ist der Inhalt des Futters allerdings nicht.

«Fleischteile geschlachteter warmblütiger Landtiere»

«Kassensturz»-Test

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Der Katzenfutter-Test im Labor zeigte: Jedes zweite Nassfutter ist ungesund. Die meisten enthalten zu viele Mineralien. Zum Test

Testresultate im Detail (PDF)

Wenn man sich die Zusammensetzung zum Beispiel von Nassfutter für Katzen anschaut, so fällt vor allem eine Angabe auf: «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse».

Diese Angabe auf dem Etikett bedeutet nichts anderes, als dass das Fleisch – wenn nicht anders vermerkt – «von jedem beliebigen Tier stammen kann», sagt Christine Iben, Tierernährungs-Spezialistin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Fleisch bezeichne dabei Muskelfleisch, zu den Nebenprodukten zählten etwa Schlund, Herz, Lunge, Leber, Niere, Milz, Euter, Hoden oder auch geputzte Mägen.

Die rechtliche Grundlage dafür findet sich unter anderem in der Schweizer Futtermittelbuch-Verordnung: Diese hält «Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse» als einen möglichen Bestandteil von Heimtier-Tiernahrung fest.

Per Definition handelt es sich dabei um «Fleischteile geschlachteter warmblütiger Landtiere […] sowie alle Produkte und Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Tierkörpern […] warmblütiger Landtiere». Voraussetzung für die Verwendung als Tierfutter ist, dass es sich um Teile handelt, die genusstauglich oder mindestens weder für Menschen noch für Tiere ein Gesundheitsrisiko darstellen.

«Für menschlichen Verzehr freigegeben»

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» wollte von den Herstellern acht verschiedener Katzenfutter wissen, welche Teile sie für ihre Produkte verwenden. Mars mit den Katzenfuttern Whiskas und Sheba und Nestlé (Felix) schreiben beispielsweise, es würden ausschliesslich Produkte von gesunden Schlachttieren verwendet, die vom Veterinäramt für den menschlichen Verzehr freigegeben worden seien.

Von diesen Tieren (vor allem Rind, Schwein, Lamm, Geflügel) verwende man jene Teile, die für die menschliche Ernährung heute kaum noch benötigt würden. Die Konzerne nennen als Beispiele Leber, Herz, Lunge, Nieren oder auch Geflügelhälse.

Kaum Rind im Futter mit Rind

Beim Anteil an Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen gibt es erhebliche Unterschiede: Bei Whiskas liegt er beispielsweise bei 40 Prozent, Felix enthält laut Nestlé «ungefähr» 17 Prozent. Daneben finden sich in den Katzenfuttern zum Beispiel Getreide oder auch Eier (M-Budget Katzennahrung mit Rind und Geflügel).

Interessant ist, dass der Anteil der angeblich geschmacksgebenden Fleischsorte sehr klein ausfallen kann. So werden etwa für das Katzenfutter Prix Garantie Cat Mix von Coop in erster Linie Huhn und Schwein verwendet. Je nach Geschmackssorte werden Truthahn, Rind oder Lamm beigemischt. «Der reine Fleischanteil der jeweiligen Sorte beträgt vier Prozent», heisst es bei Coop.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantwortet «Espresso» in der Rubrik «Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Stellen Sie sie!

Hintergrund ist eine branchen-eigene Regelung. Unter den europäischen Heimtiernahrungs-Herstellern gilt eine Fleischsorte dann als geschmacksgebend, wenn mindestens vier Prozent dieser Sorte enthalten sind. Rechtlich stellt der geringe Anteil kein Problem dar: Die entsprechende Verordnung verlangt lediglich, dass der Prozentsatz angegeben wird, falls eine Fleischsorte «in Worten, Bildern oder Grafiken» betont wird.

Herkunft: «Global»

Was auf den Futterverpackungen gänzlich fehlt, ist die Herkunftsangabe. Genannt werden lediglich Herstellungsort (meist «in der EU») oder aber der eigentliche Herstellungsbetrieb. Woher das verarbeitete Fleisch stammt, muss nicht angegeben werden. «Wir kaufen unser Fleisch je nach Verfügbarkeit regional aber auch global ein», sagt dazu etwa Mars – und wird auch auf erneutes Nachfragen nicht konkreter.

Andere Hersteller liefern stattdessen lange Listen mit Ländern, aus denen das Fleisch stammen kann oder beschränken sich auf die Aussage, das Fleisch stamme «ausschliesslich aus der EU» oder aus Westeuropa. Nur von Migros gibt es zum angefragten Produkt eine klare Angabe: Das Fleisch stamme aus Italien.

Wie Heimtierfutter deklariert sein muss, sehen Sie im entsprechenden Leitfaden der Forschungsanstalt Agroscope.

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