Wer sich durch Outdoor-Reise-Foren klickt im Internet, stösst bald auf Keramik- oder Membranwasserfilter, welche sich bewähren sollen. Sie sind handlich, etwa so gross wie eine Cola-Büchse. Daran befestigt sind eine Pumpe und ein Schlauch, fertig. Man hält den Schlauch ins Gewässer, pumpt, und in wenigen Minuten hat man sauberes Trinkwasser in einem Behälter. Wouter Pronk ist Trinkwasserspezialist bei der Eawag, beim Wasserforschungsinstitut der ETH. Er erklärt den Vorgang so: «Der Wasserfilter funktioniert mit ganz kleinen Poren. Krankheitserreger sind zwar auch klein, jedoch sind die Poren noch kleiner und so werden diese aus dem Wasser herausgefiltert.»
Achtung bei Viren!
Krankheitserreger sind Parasiten, Bakterien oder auch Viren. Die Keramikwasserfilter eignen sich bestens bei Bakterien und Parasiten. Bei Viren, die auch im Wasser leben, ist es allerdings anders. Gefährliche Viren, wie zum Beispiel der Hepatitis-Virus, muss man mittels Wasseraufbereitungstabletten abtöten. «Meist funktionieren diese Tabletten mit Chlor, und diese sind ein wirkungsvolles Mittel gegen Viren», erklärt Wouter Pronk weiter. Also in gefährdeten Gegenden unbedingt nach dem Filtern auch noch eine Tablette ins Wasser geben.
Abkochen ist das beste Mittel
Grundsätzlich ist übrigens das Abkochen von Wasser immer noch am effektivsten, um Trinkwasser zu bekommen. Allerdings ist das nicht auf allen Reisen möglich, es fehlt an Brennstoff oder an genügend Zeit, und so greifen viele Abenteurer zum Wasserfilter.
Wo Industrieabwasser in Flüsse gelangt, reiche ein Wasserfilter übrigens nicht, um einwandfreies Trinkwasser zu machen, warnt der Wasserspezialist: «Das sind gelöste Giftstoffe, daher sollte man solches Wasser nicht trinken.» Mit einem Aktivkohlefilter könnten teilweise aber auch Chemikalien und Schadstoffe aus dem Wasser gefiltert werden.
Wer sich einen guten Wasserfilter für Abenteuerreisen zulegen will, muss es sich einiges kosten lassen: Die Modelle variieren zwischen ein paar hundert bis über tausend Franken.