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«Espresso Aha!»: Welttage - Wer wählt aus?
Aus Espresso vom 14.12.2020. Bild: colourbox/symbolbild
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«Espresso Aha!» Tag der Menschenrechte, Affen oder Jogginghose: Wer wählt aus?

Gedenktage zu relevanten Themen werden vor allem von der UNO ausgerufen. Jux-Daten setzen sich anderweitig durch.

Gedenktage – pro Tag findet man nicht selten gleich mehrere davon im Kalender. Es gibt den Tag der Kinderarbeit, des Wassers oder der Ernährung. Aber auch den Welt-Knuddeltag oder den «Spring-in-eine-Pfütze-und-bespritze-Deine-Freunde-Tag».

Die UNO-Mitglieder machen Vorschläge

Doch wer entscheidet, welcher Tag in unsere Jahresagenda kommt? Bei den grossen Themen sind es meist die Vereinten Nationen, welche diese Gedenktage ausgerufen haben. Dazu gehören etwa der Tag gegen Kinderarbeit, der Anti-Korruptionstag oder der internationale Tag der Bildung.

Die Themen-Vorschläge kommen von den UNO-Mitgliedstaaten oder von UNO-nahen Organisationen, wie zum Beispiel der Unesco. Die UNO-Vollversammlung entscheidet, welche Gedenktage ausgerufen werden. Die Themen müssten auch einen Bezug zur Tätigkeit der Vereinten Nationen haben, erklärt Rhéal LeBlanc, Sprecher der UNO in Genf, im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

«Espresso Aha!»

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Das Datum wiederum habe oft auch einen Bezug zu historischen Ereignissen. So wie etwa der Gedenktag an die Opfer des Holocaust am 27. Januar. An diesem Tag wurden 1945 die Gefangenen des Vernichtungslagers Auschwitz befreit.

Sind es nicht zu viele?

Jahr für Jahr kommen wieder neue Gedenktage hinzu. Allein von Seiten der UNO sind es zurzeit rund 150. Besteht hier nicht die Gefahr einer Übersättigung? Es gebe nun mal rund um den Globus eine Menge wichtiger Themen, bei denen sich ein Gedenken lohnt, sagt der UNO-Sprecher. Und die einen Themen betreffen die einen Regionen oder Bevölkerungsgruppen mehr als andere.

Den Kranken eine Freude machen

Auch andere grosse Institutionen ausser der UNO können Welttage ausrufen. So etwa die Katholische Kirche im Jahr 1993 den Welttag der Kranken im Februar.

Den gleichen Gedenktag gibt es übrigens auch im März in der Schweiz – und zwar schon viel länger. 1939 wurde er von einer Westschweizer Tuberkulose-Ärztin ins Leben gerufen: «Sie hat festgestellt, dass ihre Patienten im Sanatorium oft einsam sind und wollte etwas dagegen unternehmen», erzählt Nicole Fivaz, welche die Geschäftsstelle des Tages der Kranken leitet. Schon bald seien weitere Gesundheitsorganisationen, Kantone und auch der Bund mit an Bord gekommen. Seitdem gibt es die schöne Tradition, Kranke an jenem Tag mit Besuchen, Geschenken oder Konzerten zu überraschen.

Affen, Jogginghose, Bier und Star Wars

Nun gibt es auch noch zahlreiche inoffizielle Gedenktage, deren Hintergrund nicht ganz so ernst ist. Hier kann im Prinzip jeder einen Anstoss liefern. Ob es ein Gedenktag in die Agenden schafft, hängt auch davon ab, ob die Wirtschaft oder Interessengruppen das Anliegen vorwärtstreiben. Wie zum Beispiel beim Tag des Bieres, des Affen oder der Jogginghose.

Star-Wars-Fans weltweit huldigen ihrer Lieblings-Film-Reihe am 4. Mai. Eine Idee des Star-Wars-Schöpfers George Lucas, der aus dem Filmzitat «May the force be with you» einfach «May 4th (‹fourth›)» machte, also den 4. Mai. Nicht zuletzt dank der riesigen Fangemeinde etablierte sich dieser Star-Wars-Day zügig.

Espresso, 14.12.2020, 8.13 Uhr

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