Durch Pasteurisation und Mikrofiltrierung können grosse Braubetriebe den Grossteil der Partikel aus dem Bier entfernen, die es mit der Zeit schlecht machen. Kleinere Braubetriebe setzen hingegen vor allem auf naturtrübe Biere, die schneller verderben können.
Laut Biersommelier Stephan Mühlemann von der Brauerei Brauhaus in Frauenfeld gibt es insbesondere durch Pasteurisation einen kleinen Geschmacksunterschied.
Licht macht einen kleinen Unterschied – Alkohol einen grossen
Auch die Art der Bierverpackung hat einen Einfluss: Dosenbier ist besser vor Licht geschützt als Bier in der Flasche. Dies hat nicht nur Einfluss auf die Haltbarkeit, sondern auch auf den Geschmack.
Stephan Mühlemann erklärt, den Unterschied würde man im Alltag jedoch nicht spüren. Die chemische Veränderung durch Licht könnte jedoch in einer Untersuchung festgestellt werden.
Entscheidender ist der Alkohol. Je höher der Alkoholgehalt, desto haltbarer wird das Bier. Hochprozentige Biere seien nicht nur über Jahre haltbar, so Stephan Mühlemann, sie würden mit der Zeit auch einen besseren Geschmack entwickeln, ähnlich wie gute Weine. Je weniger Alkohol in einem Bier drin ist, desto schneller wird es dagegen schlecht. Es oxidiert, verändert sich im Geschmack und bildet unappetitliche Flocken.
Bier nach Ablauf des Datums (noch) nicht entsorgen
Dass ein Bier das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, heisst nicht automatisch, dass es schlecht ist. Wie bei anderen Lebensmitteln auch, rät der Bierexperte dazu, ein «abgelaufenes» Bier zunächst zu probieren. Das vom Gesetz verlangte Datum bezeichnet lediglich den Zeitpunkt, bis zu welchem der Produzent einwandfreie Qualität garantiert.
Bier lagert man am besten im Keller. Bei Flaschen fällt hier der Faktor Licht weg, zudem ist die Temperatur weitgehend stabil, was auch den Dosenbieren zugutekommt. Frischbiere, die es insbesondere von Kleinbrauereien zu kaufen gibt, sollte man von Anfang an im Kühlschrank lagern.