«Wie kommen eigentlich die Regenbogenfarben auf den Pfannenboden?» Als diese Frage bei der «Espresso»-Redaktion eintrifft, scheint der Fall klar: Das sind halt einfach Rückstände vom Spülmittel. «Ganz falsch ist das nicht», sagt Patrick Hoffmann, Experte für die Entwicklung von speziellen Materialien und Beschichtungen an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Für die Verfärbung von Pfannenböden gebe es zwei Gründe.
Hauchdünne Rückstände
Ein Grund können tatsächlich hauchdünne Rückstände von Öl oder Abwaschmittel sein. Durch diese Schichten werde das Licht, das von oben komme, quasi doppelt reflektiert: «Einmal eben von der Öl- oder Spülmittel-Schicht und dann noch einmal vom Pfannenboden.»
Diese zweifache Reflexion sorgt dafür, dass wir Farben sehen – man spricht vom sogenannten Interferenz-Farbeffekt. «Je dicker die Spülmittel-Schicht, desto mehr rot sehen wir. Wird die Schicht dünner, geht es dann über in gelb, grün und blau.» Mit einem Putzschwamm lassen sich diese Verfärbungen entfernen.
Bei grosser Hitze oxidiert Edelstahl
Nun kann es aber auch sein, dass die Farbmuster auf dem Pfannenboden weder von Öl- noch von Spülmittel-Rückständen stammen. Wer beispielsweise eine Pfanne auf der heissen Herdplatte vergisst, wird danach ebenfalls entsprechende Verfärbungen finden. «Durch die hohen Temperaturen, die dann erreicht werden, oxidiert der Edelstahl.»
Auf dem Pfannenboden bleiben so ebenfalls hauchdünne Schichten zurück. Diese haben den gleichen Effekt wie etwa eine dünne Ölschicht, sodass auch hier Farbmuster entstehen. Diese lassen sich jedoch im Vergleich zur Ölschicht kaum abwaschen: «Diese Nickel- und Chrom-Oxide sind sehr kratzbeständig und haften sehr gut auf dem Pfannenboden», sagt Patrick Hoffmann von der Empa. Um sie wegzukriegen, wäre Scheuermittel nötig, was jedoch den ganzen Pfannenboden verkratzen würde. Das Scheuern kann man sich aber ohnehin sparen: Denn die Oxid-Schichten haften derart gut, dass sie nicht in die Lebensmittel gelangen.