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«Espresso Aha»: Wohin der Abfall bei Kreuzfahrtschiffen geht
Aus Espresso vom 08.02.2016. Bild: key
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«Espresso Aha!» Wohin geht der Abfall bei Kreuzfahrtschiffen?

Grosse Kreuzfahrtschiffe sind wie kleine Städte. Tausende Menschen fahren mit, alle hinterlassen Abfall. «Espresso Aha» ist der Frage nachgegangen, was nach der Kreuzfahrt mit dem Abfall passiert und hat herausgefunden, dass auch bei der Abfallentsorgung alles funktioniert wie in einer Kleinstadt.

Abwasser, Fäkalien, Plastik und andere Abfälle – Menschen hinterlassen überall Dreck. An Land und auch auf dem Kreuzfahrtschiff. Zum Glück seien zumindest europäische und amerikanische Schiffe aber auch bei der Abfallentsorgung wie Kleinstädte, sagt der Journalist und Schifffahrts-Analyst Thomas P. Illes.

«Espresso Aha!»

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Auf diesen Schiffen gebe es schwimmende Kehrrichtverbrennungs- und Kläranlagen. Und weiter: «Ziel der Reedereien ist es, keine Immissionen wegen Abfall zu haben.» Illes geht deshalb davon aus, dass es heute nicht mehr vorkommt, dass Fäkalien oder anderer Abfall von Kreuzfahrtschiffen ins Meer gespült werden. «Die Kreuzfahrtschiffe könnten sich das gar nicht leisten, es würde der ganzen Branche das Rückgrat brechen, wenn so etwas ans Tageslicht käme.»

Brennbares gibt Energie

Essensreste und Fäkalien kommen auf einem modernen Kreuzfahrtschiff in die bordeigene Kehrrichtverbrennungsanlage. «Alles, was getrocknet und verbrannt werden kann, wird gebraucht, um neue Energie zu schaffen», erklärt Thomas P. Illes. Moderne Schiffe seien hierfür speziell ausgerüstet.

Abfall, der nicht auf dem Schiff verbrannt werden kann, wird zerkleinert und fürs Recycling an Land parat gemacht. Die Reedereien zahlen spezielle Hafengebühren, damit der Abfall im Hafen abgeholt wird. «Was dann mit dem Abfall passiert, kann nicht mehr kontrolliert werden», meint der Schifffahrts-Analyst. Das sei auch der grosse Nachteil dieses Systems.

Wasser geht sauber zurück ins Meer

Thomas P. Illes ist überzeugt, dass viele Kreuzfahrtschiffe bei der Abfallentsorgung besser abschneiden als Kleinstädte an Land. Vor allem, was die Wasseraufbereitung angeht, sei dies bewiesen. Sei es Abwasser aus der Dusche oder der Küche: Kaum gebraucht, fliesst es in die bordeigene Kläranlage. Dort wird es gefiltert und gesäubert, bevor es zurück ins Meer fliesse. «Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wasser dann oft sauberer ist, als vorher.»

Frachter schlimmer als Kreuzfahrtschiffe

Die Schiffe auf dem Weltmeer müssen sich an die Vorschriften der International maritime Organisation (IMO) halten. Die Organisation der UNO stellt die Regeln auf, auch in Sachen Abfallentsorgung. Problem ist, dass viele Schiffe gar nicht kontrolliert werden können.

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«Vor allem grosse Frachtschiffe, die monatelang auf dem offenen Meer sind, und die nie ein Mensch beobachtet, können deshalb machen, was sie wollen», gibt Thomas P. Illes zu bedenken. Bei Kreuzfahrtschiffen, die von Hafen zu Hafen laufen, sei die soziale Kontrolle viel besser. Fotos und Videofilme würden dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden.

Kreuzfahrtschiffe: Top bei der Abfallentsorgung, umweltbelastende Immissionen gibt es trotzdem. Ein grosses Problem ist, dass die meisten Schiffe mit Schweröl angetrieben werden.

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