Fährt man an eine Tankstelle, sieht man zuerst die Preistafel, den sogenannten Totem. Darauf sind die Preise für Benzin, Diesel und Erdgas aufgelistet - alle in Literangaben.
An der Zapfsäule steht dagegen der Preis für Erdgas pro Kilo. Will man bereits an der Preistafel erkennen, wie viel ein Kilo Erdgas kostet, muss man den Liter-Preis mit dem Faktor 1,47 multiplizieren.
Nicht transparent genug
Das Bundesgesetz über das Messwesen schreibt vor, dass an der Tanksäule selber Erdgas in Kilo angegeben und abgerechnet wird. Dass die Preise an der Preistafel anders angeschrieben werden, dies hat das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco bestimmt.
Guido Sutter, Leiter Ressort Recht beim Seco erklärt, es sei wichtig, dass man die verschiedenen Treibstoffe vergleichen könne und so sehe, dass Erdgas die günstigste Variante sei.
Werbung für Erdgas
Konsumenten-Rechtsanwalt Ueli Grüter wirft dem Seco vor, damit den Grundsatz der Transparenz zu verletzen. «Es muss doch irgendwie möglich sein, das anders zu regeln», meint er.
Guido Sutter räumt ein, dass die Regelung nicht ideal ist. Es sei jedoch wichtig, die preislichen Vorzüge von Erdgas auszuloben. «Bei der Transparenz müssen wir dann halt Abstriche machen», meint er weiter.