Darum geht’s: Wer einen Blumenstrauss kauft, bekommt in der Regel ein kleines Säckchen dazu – landläufig als «Blumenfrisch» bezeichnet. Die Beutelchen enthalten ein weisses Pulver oder eine Flüssigkeit. «Was ist das eigentlich?», möchte eine Frau aus Ostermundigen vom SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» wissen.
Kein Dünger! Auch wenn die Produkte teilweise auch als «Schnittblumendünger» bezeichnet werden: Dünger im eigentlichen Sinn ist das nicht.
Dünger enthält Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor, die von den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Die Blumenstrauss-Beutelchen enthalten jedoch in erster Linie Glukose – also eine Art Zucker – und Zitronensäure.
Warum Zucker und Zitronensäure? Der Zucker dient als Energielieferant für die Schnittblumen: «Das hilft der Blume, kräftig zu blühen», sagt dazu Florist Stefan Birkel vom deutschen Unternehmen Braun, das selbst solches «Blumenfrisch» herstellt.
«Die Zitronensäure sorgt dafür, dass sich keine Bakterien bilden.» Denn diese würden die Wasserleitungen der Blumen verstopfen und somit zu ihrem Absterben führen.
Kann man das auch selbst machen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Online finden sich durchaus Leute, die empfehlen, dem Blumenwasser Zucker und zum Beispiel Essig beizumischen.
Experte Stefan Birkel ist skeptisch: Erstens komme es auf die korrekte Dosierung an. «Zudem stecken in unseren Produkten 70 Jahre Forschung. Wenn es so einfach wäre, diese Mittel zusammenzumischen, gäbe es sicher noch mehr Anbieter.»
So macht der Blumenstrauss lange Freude: Schnittblumen halten länger, wenn sie vor dem Einstellen an den Enden der Stängel zwei bis drei Zentimeter mit einem scharfen Messer schräg abgeschnitten werden, sagt SRF-Gartenexpertin Silvia Meister.
Zudem müsse das Wasser täglich gewechselt werden, es sei denn, man verwende «Blumenfrisch»: «Dann erübrigt sich diese Pflege und man füllt nur ab und zu Wasser nach.»