Seit sie verwitwet ist, verreist eine «Espresso»-Hörerin auch gerne mal mit dem Car. Was sie dabei aber stört: «Ich verstehe nicht, dass ich für ein Einzelzimmer im Hotel noch einen Zuschlag bezahle, da wird man doch noch bestraft.» Komme noch dazu, dass sie in den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Hotels schon gelesen habe, dass Einzelzimmer eher hinten raus, ohne Aussicht und Balkon und mit nur einem schmalen Bett ausgestattet sein könnten.
Aufwand fürs Zimmer ist immer gleich gross
Thomas Allemann ist in der Geschäftsleitung des Branchenverbands Hotellerie Suisse. Er gibt zu bedenken, dass es für die Bereitstellung eines Zimmers nicht darauf ankommt, ob eine oder zwei Personen das Zimmer besetzen: «Zimmer heizen, reinigen, die Wäsche waschen… dieser Aufwand ist immer gleich gross.» Wenn also zwei Personen ein Doppelzimmer besetzen und sich die Kosten teilen können, könne eine Einzelperson nicht davon ausgehen, dass sie einfach die Hälfte bezahlt. Sie müsse einen Aufpreis in Kauf nehmen.
Klassische Einzelzimmer gibt es immer weniger
Früher hätte es noch mehr Geschäftsreisende in Hotels gehabt, welche häufig in dafür vorgesehenen Einzelzimmern untergebracht waren. Thomas Allemann von Hotellerie Suisse spricht aber von einer Entwicklung weg vom Einzelzimmer: «Immer mehr Hotels rüsten um auf grössere Zimmer und auf grössere Betten.»
Einerseits, weil sich die Ansprüche der Gäste geändert hätten. Meist hätten die Leute auch daheim ein Doppelbett, auch wenn sie allein leben. Und andererseits: «Hotels sind viel flexibler mit Zweierzimmern, welche sie an Paare, aber auch an Einzelpersonen verkaufen können.»
Sein Tipp: «Es empfiehlt sich vor der Anreise, mit dem Hotel Kontakt aufzunehmen und seine Wünsche anzumelden.» Ob Seesicht, Balkon oder Bettgrösse – unbedingt vor der Buchung solche Details besprechen.