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Polygonbildung verursacht bei Zügen viel Lärm
Aus Espresso vom 30.01.2023. Bild: Keystone / Arno Balzarini
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«Schlauer i d'Wuche» Weshalb rattert der Zug so laut?

Was steckt dahinter, wenn Züge sehr laut rattern, möchte ein «Espresso»-Hörer wissen. Vielleicht sind es unrunde Räder.

«Letzthin hörte ich bei einem Zug wieder so ein lautes Tak-tak-tak», erzählt ein «Espresso»-Hörer, der an einer Bahnlinie wohnt. Der Mann möchte gerne wissen, woran es liegt, dass gewisse Züge so tönen.

Es können Räder, Schienen, Schwellen oder der Schotter sein.
Autor: Conradion Knabenhans Mediensprecher der Südostbahn

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Denn Zuglärm kann verschiedene Ursachen haben, sagt Conradin Knabenhans, Mediensprecher der Südostbahn: «Es können Räder, Schienen, Schwellen oder der Schotter sein.» Um zu sagen, was den Lärm beim besagten Zug des «Espresso»-Hörers verursacht hat, wären umfassende Abklärungen nötig. Eine mögliche Erklärung hat mit der Abnutzung der Räder zu tun.

Unrunde Räder sorgen für Lärm

Wer schon einmal in einem Zug oder einem Tram gefahren ist, dessen Räder nicht mehr ganz rund waren, kennt das laute Rumpeln, welches die «eckigen» Räder verursachen. Das laute Tak-tak-tak ist auch ausserhalb des Fahrzeugs deutlich zu hören. Wie Autopneus nützen sich auch die Räder von Zügen und Trams mit der Zeit ab und sind teilweise nicht mehr ganz rund. Polygonbildung heisst das in der Fachsprache.

Wir haben daraufhin in jedes Cobra-Tram ein Überwachungssystem eingebaut.
Autor: Daniela Tobler VBZ-Mediensprecherin

Vor zehn Jahren sorgte das Cobra-Tram in Zürich für schweizweite Schlagzeilen: Die Räder des Trams nutzten sich stärker ab als erwartet. Entsprechend laut rumpelten die sonst so leisen Cobra-Fahrzeuge durch die Stadt. Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) mussten sich etwas einfallen lassen, erzählt VBZ-Mediensprecherin Daniela Tobler: «Wir haben daraufhin in jedes Cobra-Tram ein Überwachungssystem eingebaut, dass die Räder überprüft und meldet, wenn sie wieder geschliffen werden müssen.» In der Fachsprache nennt man das «Reprofilieren»: Unebenheiten der Räder werden abgeschliffen, sodass sie wieder rund laufen.

Abnützung auch bei Zügen ein Problem

Das Problem der Polygonbildung kennen auch andere Bahnunternehmen. Um die Abnützung der Räder frühzeitig zu erkennen, seien auf dem Streckennetz der SBB verschiedene Überwachungssysteme eingebaut, sagt Sprecherin Sabrina Schellenberg. Diese Systeme würden die darüberfahrenden Züge automatisch überprüfen. «So können wir allfällige Schäden frühzeitig erkennen. Dies kommt aber relativ selten vor, auch Reklamationen zu lauten Zügen gibt es selten.»

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Die Südostbahn prüft nach eigenen Angaben einmal pro Monat die Räder mit einem Laser. «Zudem werden alle 250’000 Kilometer die Räder reprofiliert», sagt Mediensprecher Conradin Knabenhans.

Häufiges Bremsen und Kurven als Ursache

Es gibt Faktoren, welche die Polygonbildung begünstigen. Bei einer starken Bremsung, wenn die Räder über das Gleis rutschen würden, könne es sogenannte Flachstellen geben, sagt Südostbahn-Sprecher Knabenhans. «Aber auch in engen Kurven oder bei starken Steigungen wie am Gotthard nützen sich die Räder stärker ab als auf flachen Strecken im Mittelland.» Auch die Räder von S-Bahnen nützten sich durch das ständige Anfahren und Abbremsen stärker ab.

Espresso, 30.01.23, 08:13 Uhr

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