Der Vorwurf:
Ein Zuschauer entdeckte bei Hasena ein Bett, welches ihm sehr gefiel. Da er aber auf der Homepage nirgends eine explizite Deklaration zur Holzherkunft oder zum Produktionsort finden konnte, wurde er stutzig. Er fragte darum direkt bei Hasena nach, ob es sich auch wirklich um ein Schweizer Bett handelt.
Die enttäuschende Antwort: Das Holz für sein gewünschtes Bett komme aus den USA oder aus Europa. Produziert wird das Bett in Vietnam. «Der Kunde wird damit klar getäuscht und aus ökologischer Sicht ist dies eine Katastrophe», meint der Zuschauer. Er fordert eine klar ersichtliche Deklaration – nicht erst auf Anfrage.
«Kassensturz» besuchte die Homepage der Firma Hasena: Tatsächlich finden Konsumenten dort keine Angaben zu Holzherkunft und Herstellungsort. Dafür hebt Hasena die «Schweizer Erfolgsgeschichte» der Firma hervor. Selbst unter dem Titel «Produktionsstätte» findet man keinerlei Hinweise, dass auch ausserhalb der Schweiz produziert wird.
«Kassensturz» wollte es genau wissen und fragte Hasena, wie viele Betten denn aus Schweizer Holz in der Schweiz produziert werden. Die Antwort ist ernüchternd: Aus wirtschaftlichen Gründen finde keine Serien-Produktion in der Schweiz statt, Schweizer Holz werde darum ebenfalls nicht verwendet.
Das steht nirgends im Internet, wichtige Angaben fehlen und führen den Seitenbesucher in die Irre. Somit sind die Hasena-Betten für «Kassensturz» ein weiterer klarer Kandidat für den Titel «Etikettenschwindel 2015».
Die Stellungnahme von Hasena:
«Bei uns im Hause läuft aus wirtschaftlichen Gründen lediglich noch die Produktion von Prototypen, Muster, Sonderanfertigungen in Kleinmengen und Displaymaterial.
Seit dem 1.10.2010 ist jede Person, welche Holz und Holzprodukte an Konsumentinnen und Konsumenten abgibt, verpflichtet, Holzart und Holzherkunft zu deklarieren. Die Deklaration wird also von unseren Handelspartnern (Möbelhandel, Bettenfachgeschäfte usw.) vorgenommen. In der Regel findet man die entsprechenden Informationen auf den am Produkt angebrachten Etiketten. Das müsste auch beim angesprochenen Produkt so gewesen sein, die Verantwortung dafür liegt beim Detailhändler.
Wir deklarieren die Holzherkunft wie vom Gesetzgeber vorgegeben in unserem Katalog, welcher bei jedem unserer Händler aufliegt. Wir kommunizieren offen, die gesuchten Informationen sind ohne grössere Bemühungen zu kriegen. Sollte aus irgendeinem Grunde die Deklaration an der Ware nicht vorhanden sein (Etikette entfernt oder zerstört worden, Auszeichnung vergessen) ist spätestens mit einer Durchsicht des Kataloges oder einer simplen Frage an das Verkaufspersonal vor Ort alles geklärt.
Wir sind bemüht, allen Deklarationspflichten jederzeit korrekt nachzukommen und konnten bislang nicht feststellen, dass hier Fehler entstanden, noch sind uns solche vorgeworfen worden.
Wir sind ein Schweizer Betrieb, entwickeln unsere Produkte in der Schweiz, und vor allem unser Swiss Bed Concept ist ein in der Schweiz entwickeltes Konzept wonach Schlafzimmer individuell im Sinne von Modulen komponiert werden können. Gewisse unserer Produkte werden im Ausland produziert, weil eine konkurrenzfähige Produktion in der Schweiz oder mit Schweizer Rohmaterialien zuweilen schlicht nicht mehr möglich ist, was wir sehr bedauern. Dass es auch anderen Betrieben so geht, ist notorisch. Wir bewerben unsere Produkte jedoch nicht mit ‹Swiss Made› noch behaupten wir in einer anderen Art und Weise wahrheitswidrig, Schweizer Holz zu verwenden oder in der Schweiz zu produzieren, wenn dies nicht so ist.
Also schweizerisches traditionelles Familienunternehmen bemühen wir uns um faire Produktionsbedingungen und qualitativ hochwertige Produkte, wie wir sie in der Schweiz gewohnt sind. Unsere Produkte werden in der Schweiz entwickelt, das Design hier bestimmt und kontrolliert. An unserem Standort in Biel-Benken beschäftigen wir über hundert Mitarbeitende. Die derzeitige wirtschaftliche Situation und der starke Franken verunmöglichen es uns, in der Schweiz in Serie zu gehen und Schweizer Holz zu verwenden.»