Das Ehepaar Stucki aus dem Kanton Uri kauft anfangs Jahr eine M-Budget Pfanne. 9.95 Franken kostet der «Kauftipp» aus dem aktuellen Bratpfannentest der Konsumentenzeitschrift «K-Tipp». Die Pfanne überzeugt Stuckis im täglichen Einsatz, deshalb wollen sie vor ein paar Wochen noch eine solche Migros-Pfanne erwerben. Noch vor dem ersten Kochen stellen Stuckis jedoch fest: Da kann was nicht stimmen! «Die Pfanne sah optisch zwar ähnlich aus wie das getestete Modell, aber sie war deutlich leichter», schreibt Fritz Stucki «Kassensturz». Tatsächlich wiegt die Pfanne rund 150 Gramm weniger als der «Kauftipp». Die Pfanne ist somit ein anderes Produkt als das, welches «K-Tipp» im Labor testen liess.
Anderes Gewicht – andere Pfanne
Für den Umstand, dass Produkte von Zeit zu Zeit durch Nachfolgemodelle ersetzt werden, hat Fritz Stucki vollstes Verständnis. Was er überhaupt nicht goutiert, ist, dass Migros auch das veränderte Nachfolgemodell im Laden prominent als «Kauftipp» auslobt. «Ich finde es schade, dass Migros solche Sachen macht.» Das gehe überhaupt nicht, schreibt «K-Tipp» auf Anfrage von «Kassensturz». Die Migros dürfe das Testlabel ausschliesslich für die getestete Pfanne benutzen.
Migros reagiert und entfernt «Kaufempfehlung»
Migros sagt, die vom «K-Tipp» getestete Pfanne sei optimiert worden. «In den Testkriterien entspricht die neue Pfanne aber noch immer dem alten Modell. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, entfernen wir die Schilder mit der Kaufempfehlung vom K-Tipp aus den Filialen», hält Migros fest.
Der Unterschied zwischen «K-Tipp» und «Kassensturz»
«K-Tipp» und «Kassensturz» sind zwei unabhängige Redaktionen. «K-Tipp» ist ein Produkt der Konsumenteninfo AG. Die erste Nummer des «K-Tipps» erschien im Mai 1991. Die Konsumentenzeitschrift arbeitete bis 2010 mit einem mehrjährigen Unterbruch regelmässig mit dem TV-Magazin «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens zusammen. Seither fokussiert sich die Zusammenarbeit auf gemeinsame Produktetests in unregelmässigen Zeitabständen.