«Das Aprikosen-Joghurt von der Migros ist ja lecker, aber ich frage mich, warum es im April als ‹Saison-Joghurt› verkauft wird», meint «Kassensturz»-Zuschauerin Livia Egli.
Richtig: Aprikosen werden vorwiegend in den Monaten Juli und August geerntet. «Wissen die Marketing-Verantwortlichen der Migros das vielleicht nicht?», fragt die junge Joghurt-Geniesserin mit einem Augenzwinkern. Um dann zum Schluss zu kommen, sie wissen es sehr wohl. Sie fragt sich: «Warum wirbt Migros mit Generation M für Nachhaltigkeit und Saisonalität und verkauft dann ein ‹Saison-Joghurt›, obwohl gar nicht Saison ist?» Livia Egli kommt zum Schluss: «Das ist nicht nur eine Täuschung der Konsumenten, sondern auch eine Fehlinformation.»
Vier Jahreszeiten: Nicht bei Migros
Darauf angesprochen schreibt Migros an «Kassensturz»: «Das Joghurt ‹Saison› ist eine Joghurt-Linie. Sie beinhaltet immer zwei Jahreszeiten, nämlich Frühling und Sommer zum einen und Herbst und Winter zum anderen. So gesehen passt das Aprikosen-Joghurt in die wärmere Saison, auch wenn es sich nicht 100 Prozent mit der Erntesaison deckt (Welche man übrigens auch nicht so exakt eingrenzen kann, wie dies der Zuschauer schreibt).»
Dass Migros zwei Saisons vereine, habe seine Gründe: Der gesamte Aufwand, saisonale Joghurts zu produzieren sei viel höher im Vergleich zu den Joghurts, die ganzjährig im Angebot seien. Es gelte die Regel: «Je kürzer ein Joghurt im Sortiment ist, desto teurer ist es zu machen, deshalb ‹dehnen› wir die Saisons aus, damit auch der Preis für unsere Kundinnen und Kunden attraktiv bleibt.»
Und: «Die Aprikosen, die für die Joghurts gebraucht werden, kommen aus verschiedenen Ländern, vor allem aus Europa, u.a. Spanien und Griechenland. Mit dieser ‹Aprikosen-Mischung› kann die Migros gut auf klimatische Bedingungen reagieren, d.h. sollte es einmal z.B. in Griechenland eine – klimabedingt – schlechte Ernte geben, kann man auf andere Länder ausweichen.»