Es steht ausdrücklich auf der Packung vieler Sonnencrèmes: «wasserfest», oder sogar «extra waterresistant». Zusammen mit einem hohen Sonnenschutzfaktor von 50 oder mehr müsste das für den ganzen Tag an der Sonne reichen, inklusive Erfrischungen im Wasser – könnte man denken.
Doch wie viel Schutz bieten Sonnencrèmes nach dem Baden noch? Um diese Frage zu klären, liessen «Kassensturz» und «Saldo» acht Sonnenschutzmittel in einem dermatologischen Labor testen.
«Wasserfest» sollen Hersteller ihre Crèmes nur dann nennen, wenn sie nach dem Abspülen mindestens 50 Prozent des angegebenen Sonnenschutzes bietet – das ist die Messlatte der Branche selber. Alle getesteten Produkte deklarieren einen SPF von 50 oder 50+ und das Prädikat «wasserfest» oder «extra wasserfest». Bei einem SPF von 50 – die Angabe SPF entspricht dem UVB-Schutz – muss der Schutz nach der Wassereinwirkung folglich noch 25 betragen, bei SPF 50+ gemäss Übereinkunft der Branche mindestens 30.
Die Hälfte der Testprodukte schützt nach dem Duschen nur ungenügend
Erstaunlich beim Test des Schutzes vor den krebserregenden UVB-Strahlen: Die Hälfte der Crèmes erreichte den Minimalwert von 50 Prozent des ursprünglichen Sonnenschutzes nicht.
Die Produkte von Ultrasun, Daylong, Avène und Nivea schafften nach dem Abduschen bloss Werte zwischen 40 und 43 Prozent des ausgelobten Schutzfaktors. Die Hersteller dieser Produkte wenden ein, eigene Tests hätten bei diesen Produkten bessere Resultate ergeben.
Zwei Produkte (Eucerin und Sun Look) erfüllten mit 53 Prozent und 56 Prozent die Vorgaben und erhalten eine «genügende» Note.
Zwei weitere Produkte (Garnier Ambre Solaire und La Roche-Posay) bieten nach der Wassereinwirkung mit Werten von über 70 Prozent einen deutlich höheren Schutz und erhalten deshalb das Urteil «sehr gut». Mit SPF-Werten von 43 und 44 waren die beiden Produkte sogar relativ nahe am deklarierten SPF.
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Entscheidend für einen guten Sonnenschutz ist die Summe der Massnahmen
Sich beim Sonnenschutz allein auf einen hohen Sonnenschutzfaktor oder eine gute Wasserbeständigkeit zu verlassen, genüge nicht, sagt Dermatologe Andreas Arnold. Denn auch andere Faktoren fallen schwer ins Gewicht.
Zum Beispiel cremen sich die Leute durchschnittlich mit viel zu wenig Sonnencrème ein. «Man muss sich bewusst sein, dass der Schutzfaktor nur mit einer grossen Menge erreicht wird. Üblicherweise nimmt man nur die Hälfte oder nur ein Drittel von dem, was nötig wäre. Und wenn Sie die Hälfte der vorgesehenen Menge nehmen von einem Faktor 50, dann haben sie nur noch Faktor 25», erklärt Andreas Arnold. Auch beim Abtrocknen nach dem Schwimmen wird ein grosser Teil des Schutzes zusätzlich abgerieben. Darum gilt: Nach dem Schwimmen üppig nachcremen, damit der Sonnenschutz erhalten bleibt.
Daneben sollte man sich für einen guten Sonnenschutz Folgendes beherzigen: Den Sonnenschutz dem eigenen Hauttyp anpassen, starke Mittagssonne meiden und falls möglich Kleider, Hut und Sonnenbrille tragen.