Wer eine Sonnencrème mit Schutzfaktor 50 kauft, bezahlt meistens mehr als für eine mit Schutzfaktor 25. So gibt es beispielsweise bei der Marke «Sunlook» der Migros grosse Preisunterschiede.
Ein Produkt mit Schutzfaktor 30 kostet ein Zehnernötli. Eine Sonnencreme mit Schutzfaktor 50+, einem sehr hohem Schutz, kostet vier Franken mehr. Bei andern Grossverteilern ist es ähnlich.
Die Filter kosten am meisten
Ist das reine Geldmacherei? Nein, heisst es bei der Migros auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso». Je höher der Lichtschutzfaktor, desto komplexer sei die Rezeptur: «Eine Sonnencrème mit höherem Lichtschutzfaktor absorbiert weniger schädliche Strahlungen durch die Haut. Deshalb ist die Herstellung der Sonnencrème aufwendiger», schreibt die Migros. Und: die Rohstoffe seien teurer.
Dies bestätigt Christian Surber, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der dermatologischen Klinik in Basel und Zürich: «Eine Sonnencrème mit höherem Schutzfaktor enthält mehr Filter. Diese sind das teuerste in einer Sonnencrème. Deshalb kosten Sonnencrèmes mit höherem Schutzfaktor mehr.»
Angebot und Nachfolge spielen
Es gibt aber auch Ausnahmen: Zum Beispiel bei der Apotheke «Dr. Andres». Eine Sonnencreme der Marke «Daylong» mit Schutzfaktor 15 ist die teuerste der Linie. «Die Einkaufspreise variieren stark», sagt der Geschäftsführer Rudolf Andres. «Wir bestellen Sonnencrèmes mit Schutzfaktor 15 nur in kleinen Mengen. Deshalb kosten sie im Einkauf und folglich im Verkauf am meisten.»
Nicht nur die Filtermengen in der Sonnencrème bestimmen also den Preis - sondern auch Angebot und Nachfrage. Dennoch ist es wichtig, dass Konsumenten bei der Sonnencrème nicht nur aufs Portemonnaie achten - sondern vor allem auf ihren Hauttyp.