Die Zutaten sind fast immer dieselben: Wasser, Gerstenmalz und Hopfen. Was herauskommt, unterscheidet sich jedoch merklich.
Drei diplomierte Bier-Sommelières, ein Brauereiführer und ein Dozent für Lebensmitteltechnologie haben im Auftrag von «Kassensturz» elf der meistverkauften alkoholfreien Lagerbiere degustiert: Keines der Biere schneidet «ungenügend» ab.
Schützengarten Alkoholfrei schneidet am besten ab
Die alkoholfreie Version von Schützengarten schneidet mit der Gesamtnote von 5,2 am besten ab: «Für mich ist dieses alkoholfreie Bier eine wahre Freude, ein richtiger Durstlöscher, sehr ausbalanciert in allen Komponenten», sagt die diplomierte Bier-Sommelière Madlaina Galli.
Mit der Gesamtnote 5,0 steht Finkbräu Alkoholfrei von Lidl auf dem zweiten Platz. Im Vergleich zum alkoholfreien Bier von Schützengarten kostet Finkbräu Alkoholfrei nur einen Bruchteil, nämlich 39 Rappen pro 33 cl.
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Birra Moretti Zero und Feldschlösschen Alkoholfrei nur «genügend»
Feldschlösschen Alkoholfrei und Birra Moretti Zero (Heineken) schnitten weniger gut ab, beide Biere erhielten die Note 4,6. Abzüge gab es beim Moretti Zero für einen «metallischen» Nachgeschmack, Feldschlösschen hat laut Experten in Sachen Schaum und Geschmack noch Potenzial nach oben, wie Andreas Kilchör, Dozent für Lebensmitteltechnologie, erklärt: «Die Schaumstabilität war sehr schwach, das ist schade für ein Bier. Zudem ist das Aroma flach.» Was sagen die Firmen zum Resultat? Feldschlösschen nimmt es zur Kenntnis, der Mediensprecher von Heineken gibt zum Resultat keinen Kommentar ab.
Heineken mischt natürliches Aroma bei
Die degustierten Biere, die zum Heineken-Konzern gehören (Heineken 0,0 Prozent, Birra Moretti Zero, Eichhof 0,0 Prozent), enthalten neben Wasser, Gerstenmalz und Hopfen ein «natürliches Aroma».
Auf Nachfrage erklärt der Heineken-Mediensprecher Martin Wyss, dass es sich dabei um Ethylacetat, einem «natürlichen Duft- und Aromastoff» handelt: «Dieser Essigester entsteht beim Brauen und verleiht dem Bier Würze. Doch wenn dem Bier der Alkohol entzogen wird, verdunstet dieser Aromastoff. Deshalb fügen wir ihn wieder bei, damit unsere alkoholfreien Biere diesen Geschmack nicht verlieren.» Heineken entzieht den Alkohol nach dem Brauprozess, diese Methode nennt sich Vakuumrektifikation. Damit kann der Alkoholgehalt auf 0,0 Prozent gesenkt werden.
Alkoholfrei mit Gärprozess stoppen
Andere Hersteller verwenden ein Verfahren, bei dem der Alkohol zum grössten Teil gar nicht erst entstehen kann, wie Migros-Mediensprecher Thomas Gmünder erklärt: «Bei unserem Non-Bier wird eine besondere Bierwürze bestehend aus reinstem Brauwasser, Malz und Hopfen im Sudhaus eingebraut und anschliessend mit Bierhefe versetzt.
Danach lässt man der Hefe aber nicht genügend Zeit, um den Malzzucker komplett zu vergären, sondern entfernt sie vorher durch eine schonende Filtration vom übrigen Bier. Durch dieses Herstellungsverfahren hat das fertige Bier einen Alkoholgehalt von rund 0,4 Volumenprozent.»