Ob «Incredible Burger», «Next Level Burger», «Sensational» oder gar «Wonder Burger» – mit Superlativen sparen die Hersteller von pflanzenbasierten Burgern nicht. Über ein Dutzend kamen allein im letzten Jahr auf den Markt.
Das Versprechen ist gross: Aussehen und schmecken wie ein Rindfleischburger – aber eben ohne Fleisch. Ein Nahrungsmittel kreiert für Flexitarier. Also für jene, die weniger Fleisch konsumieren möchten, ohne auf den Fleischgenuss verzichten zu müssen.
Fast wie Fleisch
In der «Kassensturz»-Degustation kommt nur eines von zehn Produkten über ein «Genügend» hinaus. Der Testsieger Green Mountain Burger (Note 5,0 – eingekauft bei Coop) erhält Lob für seinen harmonischen Geschmack und die saftige, fleischartige Konsistenz. Kein anderer Burger kommt dem Fleisch im sensorischen Eindruck näher.
Am Geschmack, an der Konsistenz und dem Aussehen der Burger wird in der Küche der Hersteller viel getüftelt. Die Basis bilden Proteine aus Soja, Gelberbsen und Weizen. Die blutige Farbe erhält der Burger dank Randensaft. Verschiedene Gewürze und Aromen geben dem Burger die rauchige Note. Hinzu kommt eine Reihe an weiteren Zutaten, hauptsächlich bestehend aus Fetten, Wasser und Bindemittel.
Künstliches Aroma und schwammige Konsistenz
Die veganen Burger gehören inzwischen zum Standard beim Detailhändler. Auch Spar, Volg, Aldi, Denner und Lidl führen sie im Sortiment. Und die Discounter reihen sich direkt hinter dem Testsieger ein. Der Wonder Burger von Aldi (Note 4,5) überzeugt gar mit der Bestnote bei der Konsistenz, die an Fleischfasern erinnert. Dahinter folgen der Unconventional Burger von Denner (Note 4,4) und der Next Level Burger von Lidl (Note 4,3). Sie gehören auch zu den Günstigsten im Test.
Sechs von zehn Burger sind im Test «genügend». Zu salzig, zu künstlich im Aroma und zu kompakt, so der Gesamteindruck der Jury. Manche pflanzlichen Burger erinnern die Degustatorinnen und Degustatoren gar an Karton.
Burger der «letzten Generation» fallen ab
Nicht geschmeckt haben der Jury die Burger von Délicorn (Note 3,7) und Cornatur (Note 3,9). Die beiden Burger fallen den Expertinnen und Experten sofort auf als «Burger der letzten Generation». Die seit mehreren Jahren verfügbaren Fleischersatz-Produkte sind überwürzt, zu trocken und zäh.
Migros schreibt zum Cornatur Burger, dass das Produkt nicht unbedingt Fleisch nachahmen, sondern ein gutes Geschmackserlebnis bieten solle. Man werde die Rezeptur trotzdem auf Verbesserung überprüfen. Coop entgegnet, der Délicorn Burger enthalte im Vergleich zu anderen veganen Burgern keine «Aromen» in der Rezeptur.
Ebenfalls ungenügend ist der Happy Vegi Butcher Burger (Note 3,9), erhältlich bei Spar und Volg. Spar schreibt, in ihren internen Degustationen habe der Artikel gut abgeschnitten. Die Bewertung von «Kassensturz» würde man in die laufende Produktverbesserung einfliessen lassen.
Alle drei ungenügenden Burger haben übrigens für die Jury auch am wenigsten mit Fleisch zu tun.