Headsets haben in vielen Büros und Homeoffices den Telefonapparat ersetzt. «Kassensturz» liess zehn der meistverkauften Headsets vom Expertenteam des spezialisierten Münchner Labors Müller-BBM prüfen. Die Preisunterschiede sind horrend: zwischen 30 und 180 Franken.
«Ungenügend» wegen Trage- und Bedienkomfort
Längere Gespräche sind unangenehm, wenn das Headset beim Tragen drückt oder nicht richtig sitzt. Im Kriterium «Tragekomfort» schneidet Epos Sennheiser SC 260 Duo NC am schlechtesten ab. Es sitzt zu locker und verrutscht.
Für Sie zusammengefasst:
Auch beim «Bedienkomfort» landet es auf dem letzten Platz. Es bietet keine Möglichkeit zur Regulierung der Lautstärke und verfügt über keine andere Gerätesteuerung – bei einem Preis von 100 Franken. Beim Klang hingegen schlägt es sich gut. Epos schreibt, «Kassensturz» habe ein unpassendes Modell ausgewählt, es seien auch Headsets mit Steuerung erhältlich.
Zweimal «gut», zweimal Jabra
Auf den vordersten Plätzen im Test liegen die beiden «guten» Headsets von Jabra. Wobei der Klang des Kopfhörers des teureren Modells Evolve2 65 Stereo besser ist als der des günstigeren Evolve 40 UC Duo NC. Dieses überzeugt dafür bei den Kriterien «Tragekomfort» und «Klang Mikrofon» mehr. Mit einem Preis von rund 80 Franken ist es nicht nur Test-, sondern auch Preis-Leistungs-Sieger.
Um den Klang der Kopfhörer zu bewerten, hören sich die erfahrenen Klang-Tester durch etliche Sprachproben. Ideal für Sprache ist ein klarer Klang, der breitbandig ist mit allen hörbaren Frequenzen. Das macht längere Videokonferenzen und Telefonate weniger anstrengend. Einige Headsets im Test klingen allerdings eher begrenzt und dumpf, sagt Testleiter Simon Gerke. Allerdings schneidet das Retro-Headset von Vivanco als einziger «Klang-Kopfhörer» mit «ungenügend» ab.
Die Mikrofonqualität entscheidet mit
Von der Qualität des Mikrofons hängt ab, ob Zisch- und andere unangenehme Laute das Gespräch stören. Das Labor bestimmte störende Geräusche mit Messungen und Hörtests. Mit zugeschalteten Umgebungsgeräuschen prüfte das Experten-Team auch, wie gut die Geräuschunterdrückung der Headsets Lärm filtert.
Am schlechtesten schneidet beim Kriterium «Klang Mikrofon» das Modell von Poly (früher: Plantronics) ab. Das ist kein Wunder, hat doch dieses Headset keinen Mikrofonarm. Poly weist darauf hin, dass man auch Headsets mit Schwenkarm verkaufe. Ebenfalls «ungenügend» ist auch der Klang der Mikrofone von Logitech H 600 Wireless sowie Free Voice Space FBT 650 B.
Die getesteten Headsets lassen sich übrigens unterschiedlich mit dem Computer verbinden: per Bluetooth, USB, USB-C oder Klinkenstecker. Es lohnt sich, vor dem Kauf zu klären, welcher Anschluss zum eigenen Computer passt und ob ein Adapter mitgeliefert wird. Die meisten Modelle gibt es in mehrere Ausführungen.