«Kassensturz» und «Gesundheitstipp» haben acht Rollatoren getestet. Die Testkriterien waren unter anderem die Manövrierbarkeit, der Sitzkomfort und die Bremswirkung. Das günstigste Modell kostet gerade mal 69 Franken, zu kaufen gibt es das Modell «Stahl blau» bei der Landi. Auf der anderen Seite der Preisskala steht das Modell «Troja Original» des Herstellers Topro, Kostenpunkt 439 Franken.
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Der Test zeigt: Die günstigeren Modelle schneiden weniger gut ab als die teureren. Das Landi-Modell lässt sich nur aufwendig zusammenfalten und beim Korrosionstest bilden sich Rost-Spuren. Manövrieren lässt sich der Rollator hingegen gut, die Gesamtnote lautet deshalb 4.2. Wer ihn nicht transportiert und nur im Trockenen einsetzt, bekommt für wenig Geld ein passables Gefährt.
Zu den Korrosionsergebnissen schreibt die Landi, dass keine Fälle von Korrosionsschäden bekannt seien und das Modell auf eine positive Resonanz stossen würde.
Das teuerste Modell schneidet mit der Note 5.2 am zweitbesten ab. Es lässt sich sehr einfach auspacken und ist sogleich bereit zum Einsatz, auch das Zusammenfalten des Modells «Troja Original» funktioniert sehr einfach und problemlos.
Testsieger ist das Modell von Sunrise Medical mit der Note 5.3. Dieser Rollator schneidet in der Handhabung am besten ab: die Griffstangen lassen sich sehr einfach verstellen, das Zusammenfalten funktioniert einwandfrei und seine Manövrierbarkeit ist gut.
Grosse Unterschiede gibt es beim Sitzkomfort: die einen Modelle haben eine Rückenlehne, die anderen keine. Auch die Sitzflächen sind unterschiedlich bemessen. Je nach Körperbau kann es sein, dass die Sitzfläche schlicht zu eng ist.
Rollator rollt trotz angezogenen Feststellbremsen
Für den Test der Feststellbremse benötigt die Testleiterin Andrea Weinmann Gewichtsplatten, um die Belastungskraft auf den Rollator zu imitieren. Er sollte sich innerhalb einer Minute nicht mehr als 10 Millimeter bewegen. Das Modell von «Drive Medical» fällt bei diesem Test durch. Selbst nachdem nachjustiert wurde, funktionierte die Feststellbremse nur ungenügend.
Dies führt dazu, dass dieses Modell insgesamt «ungenügend» abgeschnitten hat – als einziges Modell. Das erstaunt Andrea Weinmann: «Dieser Test ist ein Norm-Test, das heisst, die Hersteller kennen den Test. Dieses Modell ist in der Vorwärtsrichtung trotz nachjustierten Bremsen nach vorne gerutscht, das darf nicht sein.» Gekauft wurde das Modell im Onlineshop von «Zur Rose».
Der Anbieter schreibt zum schlechten Ergebnis, dass bisher keinerlei Mängel oder Reklamationen zu diesem Thema bekannt seien und der Rollator «allen strengen Testvorgaben» entsprechen würde. Das schlechte Ergebnis werde nun an den Hersteller weitergeleitet.
Kaum Unterschiede in der Manövrierbarkeit
Egal, wie teuer der Rollator ist: Manövrieren lassen sich alle Modelle gut bis sehr gut, die Unterschiede sind gering, erklärt Testleiterin Andrea Weinmann: «Die sehr guten Modelle haben einen kleinen Wendekreis, sind also wirklich agil. Die guten Modelle haben einen etwas grösseren Wendekreis, lassen sich aber trotzdem noch gut manövrieren.»
Steighilfe für Randstein
Wer unterwegs ist, trifft auch mal auf einen Randstein. Hier hilft es, wenn der Rollator eine Steighilfe hat, so lassen sich Erhöhungen einfacher überwinden. Ohne Steighilfe ist Muskelkraft gefragt, denn dann muss der Rollator angehoben werden. Ob jemand ein Modell mit oder ohne Steighilfe kauft, sollte vom Einsatzort des Rollators abhängig gemacht werden: «Wenn ich mich immer nur auf einer Ebene bewege, zum Beispiel in meinen eigenen vier Wänden oder im Pflegeheim, dann braucht es keine Steighilfe. Wenn ich jedoch auch draussen unterwegs bin und Randsteine überwinden muss, ist eine Steighilfe empfehlenswert.»
Grundsätzlich empfiehlt Andrea Weinmann, im Fachgeschäft verschiedene Rollatoren auszuprobieren, denn je nach Körpergrösse und -verfassung sowie Verwendungsperimeter machen unterschiedliche Modelle Sinn.